Spanien schlägt wieder zu: Neue Steuer auf E-Zigaretten trifft Dampfer hart
Es fühlt sich an wie ein Déjà-vu. Erst vor kurzem habe ich über das Dampfverbot an Spaniens Stränden geschrieben (hier nachlesen), und jetzt kommt der nächste Schlag: Ab dem 1. April 2025 führt Spanien eine saftige Steuer auf E-Liquids ein. Wer in Spanien dampft oder dort Liquid kauft, wird künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch ein fatales Signal für Raucher, die umsteigen wollen.
Ich muss ehrlich sagen: Ich bin genervt. Es ist immer das Gleiche. Anstatt Rauchern eine sinnvolle Alternative zu bieten und ihnen den Umstieg so leicht wie möglich zu machen, wird das Dampfen mit immer neuen Hürden belegt. Wer jetzt noch daran zweifelt, dass es um Geld und nicht um Gesundheit geht, sollte sich die neuen Regelungen genauer ansehen.
Die neue Steuer: Was bedeutet das konkret für Dampfer?
Spanien führt eine Verbrauchssteuer auf Liquids ein, die je nach Nikotingehalt gestaffelt ist:
- 0,15 € pro Milliliter für Liquids mit weniger als 15 mg/ml Nikotin
- 0,20 € pro Milliliter für Liquids mit 15 mg/ml oder mehr
Für nikotinfreie Liquids gilt ebenfalls eine Steuer – das macht das Ganze noch absurder. Bisher gab es in Spanien keine spezielle Steuer auf E-Zigaretten-Flüssigkeiten, außer auf den Kanarischen Inseln, wo seit Januar 2024 bereits 0,10 € pro Milliliter fällig werden.
Für Dampfer bedeutet das: Eine 10-ml-Flasche Liquid wird mindestens 1,50 € teurer – bei stärkeren Liquids sind es 2 € extra. Das klingt erstmal nicht dramatisch, aber rechnet das mal auf größere Mengen hoch. Ein Dampfer, der im Monat 100 ml verbraucht, zahlt plötzlich zwischen 15 und 20 Euro mehr – nur an Steuern.
Dampfen wird fast so teuer wie Rauchen – ist das gewollt?
Klar, Raucher sind Steuerzahler. Die Tabaksteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für den Staat. Also wird jetzt nach und nach auch das Dampfen „gleichgestellt“. Aber warum? Sollte der Staat nicht ein Interesse daran haben, dass weniger Menschen rauchen?
Die Begründung für die neue Steuer ist scheinheilig: Es geht angeblich um den Schutz der Gesundheit und darum, Jugendliche vom Dampfen abzuhalten. Aber mal ehrlich: Glaubt wirklich jemand, dass eine Steuer Jugendliche davon abhält, an Einweg-Vapes ranzukommen? Wenn Jugendliche heute an Kippen kommen, dann auch an Vapes – mit oder ohne Steuer.
Viel wahrscheinlicher ist: Man will die Steuerverluste aus der Tabakindustrie ausgleichen. Denn immer mehr Raucher steigen um, und das reißt ein Loch in die Staatskassen. Also nimmt man sich jetzt die Dampfer vor.
Nikotinbeutel werden gleich mitbesteuert – der nächste Streich
Und als wäre das nicht genug, trifft es auch Nikotinbeutel. 0,10 € pro Gramm Steuer werden auf diese Produkte fällig. Dabei sind Nikotinbeutel nichts anderes als eine rauchfreie Alternative für Leute, die Nikotin konsumieren wollen, aber nicht rauchen oder dampfen. Der nächste logische Schritt wäre dann wohl eine Steuer auf Koffein oder Energy-Drinks, oder?
Was bedeutet das für deutsche Dampfer im Spanien-Urlaub?
Falls du deinen Sommerurlaub in Spanien geplant hast und dort dampfst, wirst du die Steuer direkt im Portemonnaie spüren. Die Preise für Liquids steigen, und es ist fraglich, ob auch deutsche Dampfer betroffen sind, die ihre eigenen Liquids mitbringen.
Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass es Mengenbeschränkungen für die Mitnahme von Liquid nach Spanien gibt. Aber wer weiß, ob nicht bald ein neues Gesetz kommt, das vorschreibt, dass man „versteuern“ muss, was man ins Land bringt. So absurd das klingt – ich würde mich nicht wundern.
Warum diese Steuer ein Schlag ins Gesicht ist
Viele von uns haben sich das Dampfen nicht aus Jux und Dollerei angewöhnt. Wir waren Raucher. Wir haben nach einer weniger schädlichen Alternative gesucht – und wir haben sie gefunden. Und genau diese Alternative wird jetzt künstlich verteuert.
Für mich fühlt sich das so an, als würde man Leuten, die von Fast Food auf gesunde Ernährung umsteigen, plötzlich eine Gemüse-Steuer aufdrücken.
Ja, das mag ein dummes Beispiel sein, aber genau so bescheuert ist diese ganze Besteuerungspolitik.
Was bleibt uns jetzt noch?
- Liquid-Vorrat anlegen: Falls du häufiger in Spanien unterwegs bist, könnte es sich lohnen, dich vorher einzudecken. Solange es keine Mengenbeschränkungen gibt, kann das eine Möglichkeit sein, der Steuer aus dem Weg zu gehen.
- Selbst mischen: Base und Aromen sind oft günstiger als fertige Liquids. Wer mischt, spart. Allerdings könnte auch hier der Staat bald zuschlagen.
- Den Mund aufmachen: Ich weiß, dass viele Dampfer politisch eher zurückhaltend sind. Aber wenn wir weiter alles schlucken, werden uns nach und nach alle Möglichkeiten genommen. Es gibt Verbände und Organisationen, die sich gegen solche Maßnahmen einsetzen. Wer kann, sollte diese unterstützen.
- Neue Strategien für den Nikotinkonsum entwickeln: Für viele ist das Dampfen die beste Art, Nikotin zu konsumieren. Falls das immer weiter erschwert wird, bleibt nur die Frage, welche Alternativen sinnvoll sind. Allerdings gibt es keine gleichwertige Methode, die so effektiv und genussvoll ist wie das Dampfen.
Fazit: Spanien wird für Dampfer immer unattraktiver
Nach dem Dampfverbot an Spaniens Stränden und nun der neuen Steuer auf E-Liquids sieht es nicht gut aus für uns Dampfer. Es scheint fast so, als wolle die spanische Regierung das Dampfen Stück für Stück unattraktiv machen.
Und was kommt als Nächstes? Ein komplettes Verbot? Eine Nikotin-Deckelung auf 10 mg/ml? Die Kriminalisierung des Imports von Liquids aus anderen Ländern?
Ich sage es ganz ehrlich: Ich traue denen alles zu. Und genau deshalb ist es wichtig, dass wir diese Themen nicht einfach hinnehmen, sondern immer wieder ansprechen.
Die Zeiten, in denen das Dampfen eine günstige, frei verfügbare und weniger schädliche Alternative zum Rauchen war, sind in vielen Ländern vorbei – und Spanien scheint sich in die Riege der Hardliner einzuordnen.
Bleibt nur die Frage: Wer ist als nächstes dran?