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🇳🇱 Niederländische TikTok-Vapes: Dunkler als gedacht – die ungeklärten Fälle, die mir keine Ruhe lassen

Vor wenigen Stunden habe ich in meinem Artikel „Niederlande im Fokus: Illegale TikTok-Vapes bringen Jugendliche ins Krankenhaus – warum das mit normalen E-Zigaretten nicht passieren kann“ klar aufgezeigt: Nikotin allein kann die dramatischen Krankheitsbilder in den Niederlanden nicht erklären.

Doch je länger ich die Fälle studiere, desto mehr Fragen entstehen. Es gibt zu viele Widersprüche, zu viele blinde Flecken. Wer hat diese Produkte tatsächlich befüllt? Welche Substanzen waren im Spiel? Und warum tauchen die Fälle nur in den Niederlanden auf – und nicht in ganz Europa?

Dies ist kein einfacher Kommentar mehr. Es ist eine Spurensuche – mit offenen Fragen, die kaum jemand zu stellen wagt.


Die fünf Fälle – ein genauer Blick in die Intensivstation

Fall 1 – Teenagerin, anonymisiert:

  • Mehrere Wochen künstliches Koma, zwei Wochen an der ECMO.
  • Ärzte sagen: „Vaping als Ursache.“
  • Aber: Kein Liquid analysiert, kein Gerät gesichert. Nur eine Ausschlussdiagnose.
  • Frage: Wie kann man ein so massives Krankheitsbild „Vaping“ zuschreiben, ohne die Substanz zu kennen?

Fall 2 – Robin, 28 Jahre:

  • Hustet Blut, massive Hämoptyse, wird in Utrecht ins künstliche Koma gelegt.
  • Diagnose: „Vape ausgelöst.“
  • Aber: Hämoptyse kann viele Ursachen haben – Infektionen, Gefäße, Medikamente.
  • Frage: War es wirklich Nikotin – oder etwas ganz anderes in der Kartusche?

Fall 3 – 17-Jähriger, Rotterdam:

  • Eine Woche an der Herz-Lungen-Maschine.
  • Diagnose: akutes Atemversagen durch Vaping.
  • Aber: Kein Laborwert, keine Produktspur, nichts außer der Vermutung.
  • Frage: Warum ECMO? So etwas passiert bei Nikotin nicht. War Öl in der Lunge? War es ein toxisches Gas?

Fall 4 – 19-Jähriger, Terneuzen:

  • Erst „Doppel-Pneumonie“, später akute interstitielle Pneumonie (AIP).
  • Künstliches Koma.
  • Aber: AIP ist selten – und tritt nicht einfach so auf.
  • Frage: Welche Stoffe haben dieses Muster ausgelöst? Öl? Aldehyde? Oder sogar synthetische Cannabinoide?

Fall 5 – Mann um die 40, ebenfalls Terneuzen:

  • Ähnlicher Verlauf wie Fall 4, Diagnose AIP, künstliches Koma.
  • Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass gleich zwei Patienten im gleichen Krankenhaus durch „Vapes“ in AIP stürzen – aber niemand untersucht das Liquid?

Auffällige Muster – und noch auffälligere Lücken

  • Kein Gerät wurde forensisch untersucht.
    Keine GC/MS-Analysen, keine BAL-Proben auf Vitamin-E, keine Rückverfolgung.
  • Die Fälle sind geografisch verstreut.
    Almelo, Utrecht, Rotterdam, Terneuzen – über das ganze Land verteilt.
    Frage: Wie kann es sein, dass so unterschiedliche Orte betroffen sind – aber kein einziger Fall außerhalb der Niederlande auftaucht?
  • Die Diagnosen sind heterogen.
    Blutungen, Pneumonie, AIP, ARDS – ein bunter Mix.
    Frage: Reden wir überhaupt von einem einheitlichen Krankheitsbild? Oder wurden hier verschiedene Ursachen unter „Vaping“ zusammengefasst?
  • Nikotin passt nicht ins Bild.
    Dr. Bernd Mayer hat klar gezeigt: tödliche Dosen liegen viel höher.
    Frage: Warum wird Nikotin medial als Hauptschuldiger dargestellt, obwohl die Symptome gar nicht dazu passen?

Die plausiblen Stoffe im Hintergrund

  • Öle / Vitamin-E-Acetat: Erklärt ARDS und ECMO, bekannt aus EVALI in den USA.
  • Carbonyle (Formaldehyd, Acrolein): In NL-Proben gefunden, können chemische Pneumonitis auslösen.
  • Metalle (Blei, Nickel): Nachweislich in Schul-Vapes entdeckt, toxisch für Lungengewebe.
  • Barotrauma durch Inhalationstechniken: Könnte Pneumothorax und Mediastinum erklären.
  • Synthetische Zusätze (THC, Spice): Möglich, wenn Geräte lokal befüllt wurden.

Frage: Warum gibt es bis heute keine chemischen Analysen, die Klarheit schaffen?


Die „China“-Frage – oder doch Niederlande?

Offiziell heißt es: „Die Vapes kommen aus China.“
Ja, China liefert fast die gesamte Hardware. Aber:

  • Warum gibt es solche Fälle nicht in Belgien oder Deutschland?
  • Warum treten die Katastrophen nur in den Niederlanden auf?
  • Wer sagt, dass die Geräte nicht vor Ort neu befüllt oder gestreckt wurden – mit Öl, Nikotinbase oder was auch immer gerade billig war?

Frage: Ist das wirklich ein „China-Problem“ – oder vielmehr ein niederländisches Schwarzmarkt-Problem?


Warum wurde nicht untersucht?

  • Ärzte konzentrieren sich auf das Überleben – nicht auf Tox-Analysen.
  • Behörden haben keine Proben gesichert.
  • Es gibt keine Pflicht zur Rückverfolgung.
  • Und: Eine klare Analyse hätte das einfache Narrativ zerstört.

Frage: War es politisch bequemer, E-Zigaretten pauschal als Gefahr darzustellen, statt die wahren Ursachen zu suchen?


Mein Zwischenfazit – und die Fragen, die bleiben

  • Normale, regulierte E-Zigaretten können diese Fälle nicht erklären.
  • Nikotin allein ist ausgeschlossen – die Symptome passen nicht.
  • Öle, Carbonyle, Metalle oder synthetische Zusätze sind plausibler.
  • Aber: Keiner der Fälle wurde sauber aufgearbeitet.

Und das lässt mich nicht los:

  • Warum tauchen die Fälle nur in einem Land auf?
  • Wer befüllt die Geräte tatsächlich – und womit?
  • Warum gibt es keine forensischen Daten, keine toxikologischen Profile, keine gesicherten Produkte?
  • Und wer profitiert von der Schlagzeile, wenn wieder mal „die E-Zigarette“ als Schuldige dasteht?

Schlussgedanke – die Unruhe bleibt

Je länger man sich die Fälle ansieht, desto stärker drängt sich der Verdacht auf: Hier fehlt nicht nur die Aufklärung, hier fehlt vielleicht sogar der Wille zur Aufklärung.

Denn wenn sich herausstellen würde, dass es nicht Nikotin, sondern lokal beigemischte Stoffe waren, dann würde die mediale Erzählung in sich zusammenfallen. Und damit auch die politische Legitimation für härtere Gesetze.

Vielleicht ist das der eigentliche Skandal:
Nicht nur, dass Jugendliche lebensgefährlich erkrankt sind – sondern, dass man bis heute nicht wissen will, warum.

Thomas Frohnert aka Steamshots ist leidenschaftlicher Dampfer, Technik-Enthusiast und Betreiber von steamshots.de. Seit über zehn Jahren setzt er sich intensiv mit dem Thema Dampfen und Harm Reduction auseinander. Auf seinem Blog teilt er fundierte Einblicke, ehrliche Reviews und praxisnahe Tipps rund um Aromen, Hardware und aktuelle Entwicklungen der Branche. Sein Ziel: Aufklärung ohne Hype – sachlich, verständlich und mit einem persönlichen Touch.

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