Nachtrag zur UC-Davis-Analyse: Warum nur zwei Geräte wirklich kritisch sind
Nachdem mein Artikel „Metalle im Dampf – was die UC-Davis-Studie wirklich zeigt und warum Panik hier fehl am Platz ist“ online ging, gab es spannende Hinweise aus der Community und von internationalen Experten, die das Bild noch klarer machen.
Der griechische Kardiologe und Tabakforscher Dr. Konstantinos Farsalinos hat die Daten der Studie ebenfalls unter die Lupe genommen – und bestätigt im Kern das, was ich schon im Hauptartikel angedeutet habe:
„Nur zwei der sieben getesteten Produkte lagen wirklich im kritischen Bereich. Die restlichen Geräte blieben bei einer realistischen Nutzung von 5 Gramm Liquid pro Tag innerhalb der für Inhalationsmedikamente zulässigen Werte.“
Die entscheidende Einschränkung: Herkunft der Geräte
Was die Studie nicht eindeutig klärt, ist die Herkunft der getesteten Produkte.
Das ist aber ein zentraler Punkt, denn:
- Elf Bar liefert seit 2023 nicht mehr offiziell in die USA. Alles, was dort auftaucht, stammt aus Grauimporten oder vom Schwarzmarkt.
- Esco Bar steht in den USA unter einem faktischen Importverbot – auch hier ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich nicht um offizielle Originalprodukte handelt.
Wenn man also Geräte misst, deren Herkunft unklar ist, kann man nicht automatisch Rückschlüsse auf die gesamte Marke ziehen. Schwarzmarktware ist oft qualitativ minderwertig und kann genau die erhöhten Metallwerte erklären, die in der Studie gefunden wurden.
Wer wirklich auffiel
Liest man die Tabelle genau, ergibt sich ein eindeutiges Bild:
- Escobar Flavored und Escobar Clear überschreiten bei Nickel, Kupfer und Blei die PDE-Grenzen schon bei einer sehr geringen täglichen Nutzung.
- Alle anderen fünf getesteten Geräte – inklusive ELF Bar und Flum Pebble – blieben weit unter den Grenzwerten, selbst wenn man den ganzen Pod oder Tank am Tag leeren würde.
Das bedeutet: Das Problem ist hier nicht „die E-Zigarette“ als solche, sondern ganz konkret zwei Geräte – und höchstwahrscheinlich deren problematische Herkunft.

Warum das wichtig ist
In meinem ursprünglichen Artikel habe ich schon darauf hingewiesen, dass Panik hier fehl am Platz ist.
Mit der Einschätzung von Farsalinos und der genaueren Betrachtung der Geräteherkunft wird noch deutlicher:
- Die meisten getesteten Produkte lagen im unkritischen Bereich.
- Die hohen Werte bei zwei Geräten sind sehr wahrscheinlich auf Schwarzmarkt- oder Fakeprodukte zurückzuführen.
- Wer seriöse Händler und Originalware nutzt, minimiert sein Risiko deutlich.
Mein Fazit zum Nachtrag
Die UC-Davis-Studie wurde von vielen Medien genutzt, um pauschal gegen E-Zigaretten zu argumentieren. In Wahrheit belegt sie eher, dass Qualitätskontrolle und Herkunft entscheidend sind.
Echte Originalprodukte seriöser Hersteller liegen – zumindest in dieser Analyse – in einem Bereich, der mit Inhalationsmedikamenten vergleichbar ist.
Das sollte auch die Debatte verschieben: Statt pauschaler Warnungen braucht es gezielte Aufklärung über Produktqualität und konsequentes Vorgehen gegen den Schwarzmarkt.