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Übergriffig, nutzlos, gefährlich: Warum ein Aromenverbot für E-Zigaretten gestoppt werden muss

Es ist eigentlich kaum zu glauben: Erst durch die E-Zigarette sind die Raucherzahlen in Deutschland und vielen anderen Ländern überhaupt spürbar gesunken. Und jetzt will man genau diesen Erfolg kaputtmachen – mit einem geplanten Verbot von Aromen und Menthol in E-Zigaretten.

Seit Mai 2025 ist klar: Das Thema ist politisch längst nicht vom Tisch. Die Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) hat in einem offiziellen Beschluss gefordert, den Einsatz von Aromastoffen in E-Zigaretten deutlich strenger zu regulieren. Vor allem sollen jugendaffine Aromen eingeschränkt werden. Die Bundesregierung wird gleichzeitig gebeten, ein generelles Mentholverbot zu prüfen. Begründet wird das Ganze wie immer mit „Jugendschutz“. Doch die Fakten erzählen eine ganz andere Geschichte.

Die Logik der Verbotsfreunde: Früchte = Gefahr?

Die Argumentation klingt auf den ersten Blick plausibel: Aromastoffe würden die Gefahren des Dampfens verschleiern und die Produkte besonders für Jugendliche attraktiv machen. Aber wie so oft bei politischen Schnellschüssen wird dabei ein entscheidender Punkt ignoriert: Die meisten Dampfer sind Erwachsene, ehemalige Raucher. Und gerade für sie sind geschmackliche Vielfalt und angenehme Aromen der zentrale Grund, um dauerhaft auf die deutlich weniger schädliche E-Zigarette umzusteigen.

Es geht hier also nicht um „Bonbons für Kinder“, sondern um ein Instrument der Schadensminimierung. Ein menthol- oder fruchtaromatisiertes Liquid hilft dabei, sich vom Tabakgeschmack zu lösen und so das Rückfallrisiko zu senken. Wer das verbietet, erschwert nicht nur den Umstieg, sondern riskiert auch, dass viele Ex-Raucher zur Zigarette zurückkehren – mit fatalen Folgen für die Gesundheit.

Was genau beschlossen wurde

Die Verbraucherschutzministerinnen und -minister der Länder haben in ihrem Beschluss unter anderem gefordert:

  • Aromastoffe in E-Zigaretten strenger zu regulieren, insbesondere jugendaffine Aromen einzuschränken
  • Ein generelles Mentholverbot prüfen zu lassen
  • Werbung und Produktdesign für E-Zigaretten zu beschränken
  • Cannabinoide in E-Zigaretten generell zu verbieten
  • Technische Anforderungen für Kindersicherungen zu verschärfen

Die Brisanz: Obwohl diese Forderungen als „prüfenswert“ oder „empfehlend“ formuliert sind, entsteht daraus massiver politischer Druck. Bereits in der Vergangenheit haben solche Empfehlungen konkrete Gesetzesänderungen angestoßen.

Menthol: das nächste Bauernopfer?

Menthol steht dabei besonders im Fokus. Es ist nicht nur in klassischen Tabakzigaretten beliebt, sondern auch in rund 80 % aller E-Liquids enthalten – sei es als Kühlung, Frische oder in Kombination mit Fruchtaromen. Ein Verbot von Menthol wäre faktisch ein Großangriff auf den gesamten E-Zigarettenmarkt.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bereits 2024 festgestellt, dass keine stichhaltigen wissenschaftlichen Belege für ein Gesundheitsrisiko durch Menthol in E-Zigaretten vorliegen. Auch eine Verstärkung der Nikotinaufnahme oder Suchtentwicklung konnte nicht belegt werden. Trotzdem soll dieses Aroma nun geopfert werden, um ein politisches Zeichen zu setzen.

Die Gefahr für Millionen von Dampfern

Ein Aromen- und Mentholverbot wäre nicht nur eine Einschränkung der Wahlfreiheit, sondern auch ein direkter Angriff auf die Gesundheit ehemaliger Raucher. Viele Dampfer haben durch die Vielfalt an Aromen ihre Sucht überwunden. Wenn ihnen diese Möglichkeit genommen wird, droht der Rückfall zur Tabakzigarette – und damit zur größten vermeidbaren Todesursache in Deutschland.

Auch gesundheitspolitisch wäre ein Verbot paradox: Während man auf der einen Seite Millionen für Rauchentwöhnungskampagnen ausgibt, zerstört man auf der anderen Seite genau das erfolgreichste Instrument dafür. Es ist, als würde man die Notausgänge im brennenden Haus zuschweißen, weil man befrürchtet, jemand könnte sie missbrauchen.

Jugendschutz als Feigenblatt?

Der ständige Verweis auf den Jugendschutz ist scheinheilig. Laut der aktuellen DEBRA-Studie ist der Anteil dampfender Jugendlicher in Deutschland stabil niedrig. Die meisten Jugendlichen, die dampfen, sind ehemalige Raucher oder sogenannte Dual-User – sie hätten also sonst zur Zigarette gegriffen. Die E-Zigarette wirkt hier also eher als Schadensminimierer denn als Einstieg.

Zudem ist der Verkauf von E-Zigaretten an unter 18-Jährige bereits verboten. Die Verantwortung liegt hier nicht beim Aroma, sondern bei der Kontrolle und Durchsetzung der bestehenden Gesetze.

Die Petition: Jetzt zählt jede Stimme

Um gegen diese politische Fehlentwicklung vorzugehen, wurde eine Petition auf change.org gestartet: „Geplantes Menthol- und Aromenverbot für E-Zigaretten in Deutschland verhindern“.

Bereits über 1.000 Menschen haben unterzeichnet, doch das reicht noch nicht. Es braucht zehntausende Stimmen, um der Politik zu zeigen, dass man Millionen Menschen nicht einfach ignorieren kann.

Hier kannst Du unterzeichnen:
https://chng.it/yxm59fwx2Y

Was auf dem Spiel steht

  • Die Wahlfreiheit für Millionen Ex-Raucher
  • Die Existenz hunderter kleiner und mittelständischer Händler
  • Die Glaubwürdigkeit der Schadensminimierung als Gesundheitsstrategie
  • Die Verhinderung eines blühenden Schwarzmarkts für nicht mehr erhältliche Liquids

Wir erleben gerade den Versuch, das erfolgreichste Instrument zur Rauchentwöhnung zu entwerten – nicht auf Basis von Fakten, sondern aus politischer Symbolik heraus.

Fazit: Laut werden, bevor es zu spät ist

Wenn wir jetzt schweigen, wird bald nicht mehr viel übrig sein vom freien Dampfen. Die Debatte um Aromen ist keine Nebensache. Es ist die Frontlinie eines viel größeren Kampfes: Um Aufklärung statt Bevormundung, um Wissenschaft statt Ideologie, um Wahlfreiheit statt Gängelung.

Unterstütze die Petition, teile sie mit anderen und fordere endlich eine ehrliche, faktenbasierte Politik.

Denn Gesundheit braucht keine Verbote. Gesundheit braucht Möglichkeiten.

Thomas Frohnert aka Steamshots ist leidenschaftlicher Dampfer, Technik-Enthusiast und Betreiber von steamshots.de. Seit über zehn Jahren setzt er sich intensiv mit dem Thema Dampfen und Harm Reduction auseinander. Auf seinem Blog teilt er fundierte Einblicke, ehrliche Reviews und praxisnahe Tipps rund um Aromen, Hardware und aktuelle Entwicklungen der Branche. Sein Ziel: Aufklärung ohne Hype – sachlich, verständlich und mit einem persönlichen Touch.

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Ein Kommentar

  1. Weshalb schon wieder eine Petition auf einer der unseriösesten Plattformen, die dann nicht einmal Wirkung erzeugt, selbst wenn 100tausende unterzeichnen?

    Es geht um Deutschland, also wenn, dann eine richtige Petition beim Petitionsportal einreichen.
    Die 1.000 Unterschriften bis jetzt sind für die Tonne… und die Plattform hält viele davon ab, zu unterzeichnen (mich auch).

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