Der Tag der Wahrheit: Morgen entscheidet die EU über die Zukunft des Dampfens
Morgen könnte ein schwarzer Tag für Millionen von Menschen werden, die auf dem Weg zu einem gesünderen Leben sind. Die Europäische Union steht kurz davor, eine Entscheidung zu treffen, die nicht weniger als die Zukunft der E-Zigarette gefährdet – und mit ihr ein zentrales Instrument der Schadensminimierung. Hinter verschlossenen Türen soll über eine Steuerreform entschieden werden, die risikominimierende Produkte wie E-Zigaretten und Nikotinsalze in dieselbe Ecke stellt wie klassische Tabakzigaretten.
Als jemand, der 23 Jahre lang geraucht hat, kann ich nur den Kopf schütteln. Ich habe den Umstieg auf das Dampfen nicht nur geschafft, sondern ihn als Wendepunkt meines Lebens empfunden. Weniger Husten, bessere Ausdauer, kein Gestank mehr, keine Suchtspitzen wie früher – für mich war die E-Zigarette kein Lifestyle-Gadget, sondern meine Rettung. Und jetzt? Jetzt will man genau dieses Werkzeug für viele Menschen unerschwinglich machen.
EU-Steuer auf E-Zigaretten: Was steht auf dem Spiel?
Die EU plant eine Neuregelung der Verbrauchssteuerrichtlinie. Der Entwurf sieht unter anderem vor:
- Deutliche Erhöhung der Steuern auf E-Liquids und Pods
- Besteuerung von Nikotinsalz genauso wie von Tabak
- Ausweitung der Steuerpflicht auf alle „verwandten Produkte“, also auch E-Zigaretten-Zubehör
Diese Änderungen würden den Preis für viele Liquids und Geräte in die Höhe treiben – in manchen Ländern um über 100 %. Für Konsumenten bedeutet das: Die finanzielle Motivation, vom Rauchen auf das Dampfen umzusteigen, verschwindet. Für viele wird der Umstieg schlicht unattraktiv oder unmöglich.
Ein Schlag gegen die Harm Reduction
Die Politik spricht gerne vom Gesundheitsschutz. Doch was hier geplant ist, widerspricht jeder wissenschaftlich fundierten Strategie zur Schadensminimierung. Studien – auch unabhängige – zeigen klar: E-Zigaretten sind um bis zu 95 % weniger schädlich als Tabak. Zahlreiche Länder wie das Vereinigte Königreich haben diesen Weg erkannt und aktiv gefördert. In Deutschland und der EU hingegen erleben wir das Gegenteil: Gängelung, Verteufelung und nun auch steuerliche Bestrafung.
Ich frage mich: Was ist das für ein Signal an alle Raucher, die ernsthaft mit dem Aufhören kämpfen?
Die wahren Profiteure: Big Tobacco, Pharma und Steuerkassen
Diese Steuerreform ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis gezielter Lobbyarbeit. Die klassischen Tabakhersteller haben längst erkannt, dass ihnen durch E-Zigaretten Milliarden verloren gehen. Die Pharmaindustrie verliert Kunden für ihre Nikotinersatzpräparate. Und die Regierungen… na ja, die freuen sich über jeden Cent an Steuereinnahmen.
Doch das ist ein brandgefährlicher Trugschluss. Denn eine höhere Steuer auf weniger schädliche Produkte bedeutet nicht mehr Einnahmen – sie bedeutet:
- Weniger Umsteiger
- Mehr Rückfälle zum Tabak
- Ein wachsender Schwarzmarkt
- Und langfristig höhere Kosten für das Gesundheitssystem
Italien zeigt: Es geht auch anders
Ein Lichtblick in Europa ist Italien. Dort hat man verstanden, wie wichtig ein vernünftiges Gleichgewicht ist: Ja, auch dort gibt es eine Steuer auf E-Zigaretten, aber sie ist moderat und unterscheidet klar zwischen Tabak und Dampfprodukten. Genau das braucht es: Eine Politik, die steuert – nicht zerstört.
Die Entscheidung fällt morgen – und niemand redet drüber
Was mich am meisten wütend macht: Diese weitreichende Entscheidung fällt morgen, und die Öffentlichkeit weiß kaum etwas davon. Keine Schlagzeilen, keine Debatten, keine Einbindung der Menschen, die es betrifft. Als wäre man sich der Ungerechtigkeit bewusst und wollte sie möglichst leise durchwinken.
Das ist in meinen Augen nicht nur politisch feige, sondern demokratisch höchst fragwürdig.
Was du jetzt tun kannst
Wenn du dampfst, jemanden kennst, der dampft, oder dir einfach nur die Freiheit wichtig ist, selbstbestimmt über deine Gesundheit zu entscheiden – dann ist jetzt der Moment, aktiv zu werden:
- Teile diesen Artikel – mit Freunden, Familie, in sozialen Netzwerken.
- Schreib deinem EU-Abgeordneten.
- Unterstütze Organisationen, die sich für Harm Reduction stark machen.
- Mach öffentlich, wie das Dampfen dein Leben verändert hat.
Fazit: Es geht nicht nur um Steuern – es geht um Menschenleben
Ich weiß, wie schwer es ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe 23 Jahre lang selbst geraucht. Für mich war die E-Zigarette die einzige echte Chance. Und ich weiß, dass es Millionen anderen genauso geht.
Diese Steuerpolitik ist kein Gesundheitsschutz. Sie ist ein Angriff auf jeden, der versucht, sein Leben zu verbessern – und sie schützt genau die falschen: Die alten Strukturen, die mit Krankheit und Sucht ihr Geld verdienen.
Morgen fällt eine Entscheidung. Und wir werden nicht schweigen.

Was wäre wirklich fair? Die richtige Steuer aufs Dampfen – faktenbasiert und ehrlich gerechnet
Ein persönlicher Blick auf eine verfehlte Steuerpolitik und die Chance, es besser zu machen
Wer in Deutschland vom Rauchen aufs Dampfen umsteigt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes – er entlastet auch das Gesundheitssystem, schont seine Mitmenschen und reduziert aktiv seine Schadensbelastung um bis zu 95 Prozent. Das sind keine Fantasiezahlen, sondern wissenschaftlich belegte Fakten. Trotzdem erleben wir in Deutschland eine Entwicklung, die genau das Gegenteil belohnt: Die Steuer auf E-Liquids wird von Jahr zu Jahr angehoben, während echte gesundheitliche Verbesserungen durch den Umstieg ignoriert oder kleingeredet werden.
Ich selbst bin diesen Weg gegangen. Nach 23 Jahren Rauchen habe ich die E-Zigarette für mich entdeckt, mit anfänglicher Skepsis, aber schnell wachsendem Vertrauen. Ich atme besser, ich rieche besser, ich bin aktiver und gesünder. Und ich bin nicht allein. Millionen Menschen in Deutschland haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Doch anstatt diese Entwicklung zu unterstützen, reagiert der Staat mit Misstrauen und immer höheren Steuern. Das ist nicht nur unfair – es ist ein gesundheitspolitischer Irrweg.
Wie hoch ist die aktuelle Steuer und wohin soll sie führen?
Seit 2022 erhebt Deutschland eine Steuer auf E-Liquids. Anfangs lag sie bei 0,16 Euro pro Milliliter. 2024 sind es bereits 0,20 Euro. 2025 steigt sie auf 0,26 Euro, und 2026 schließlich auf 0,32 Euro. Klingt moderat? Nur auf den ersten Blick.
Ein durchschnittlicher Dampfer verbraucht etwa 4 Milliliter pro Tag. Das sind rund 1.460 Milliliter im Jahr. Bei 0,32 Euro pro Milliliter ergibt das über 460 Euro Steuer pro Jahr – nur für Liquid. Und dabei sind Geräte, Akkus, Coils und weiteres Zubehör noch nicht eingerechnet.
Zum Vergleich: Ein starker Raucher zahlt heute bis zu 8 Euro pro Packung, davon sind mehr als 70 Prozent reine Steuer. Doch genau darin liegt das Problem: Die E-Zigarette ist nicht gleichzusetzen mit Tabakzigaretten. Und trotzdem versucht die Politik, sie steuerlich gleich zu behandeln.
Warum eine ähnliche Besteuerung wie bei Tabak nicht gerecht ist
Die wissenschaftliche Basis ist eindeutig: E-Zigaretten verursachen im Schnitt 95 Prozent weniger gesundheitliche Schäden als Tabakprodukte. Sie enthalten keinen Teer, kein Kohlenmonoxid, keine Verbrennungsprodukte. Die Risiken für Lungenkrebs, COPD, Herzinfarkte oder Schlaganfälle sinken drastisch. Dennoch behandelt die Politik das Dampfen wie ein „neues Rauchen“ – mit denselben Instrumenten und denselben Verboten.
Eine faire Steuer muss sich jedoch am Risiko orientieren, nicht an der Form oder am Ritual. Wenn Tabakprodukte 100 Prozent Schaden verursachen, wäre es nur konsequent, E-Zigaretten mit maximal 5 bis 10 Prozent dieses Steuersatzes zu belegen. Und das würde in Zahlen bedeuten:
- Ein Raucher zahlt über 800 Euro Tabaksteuer pro Jahr (bei einer Schachtel pro Tag).
- Ein Dampfer müsste fairerweise rund 40 bis 50 Euro im Jahr an Steuer zahlen.
Das entspricht rund 3 bis 5 Cent pro Milliliter – nicht 26 oder gar 32 Cent.
Das größte Argument: Die Entlastung des Gesundheitssystems
Rauchen verursacht in Deutschland jedes Jahr mindestens 25 Milliarden Euro direkte Kosten im Gesundheitssystem – für Klinikaufenthalte, Operationen, Medikation, Langzeitpflege. Die indirekten Kosten (Produktivitätsverlust, Frührente, Todesfälle) summieren sich auf knapp 100 Milliarden Euro.
Wenn also Millionen Menschen aufs Dampfen umsteigen, bedeutet das: Weniger Patienten, weniger Kosten, mehr Kapazitäten.
Nehmen wir an, 17 Millionen Raucher in Deutschland steigen komplett aufs Dampfen um. Wenn die E-Zigarette tatsächlich 90 Prozent der typischen Tabakschäden vermeidet, spart das System mindestens 22,5 Milliarden Euro – jedes Jahr. Das ist mehr als die gesamten Einnahmen aus der Tabaksteuer (14,7 Milliarden Euro).
Und dabei sprechen wir nur von finanziellen Einsparungen. Die menschliche Dimension ist kaum bezifferbar: weniger Lungenkrebs, weniger Leid, weniger Todesfälle.
Ein Gesundheitssystem am Limit – und eine verpasste Chance
Die Pflege ist überlastet. Krankenhäuser arbeiten am Limit. Ärzte schlagen Alarm. Gleichzeitig hätten wir ein Mittel in der Hand, das nachweislich funktioniert, das Menschen hilft, vom Rauchen wegzukommen, und das die Systeme entlasten würde. Doch was passiert? Es wird überreguliert, verteuert und stigmatisiert.
Das ist nicht nur fahrlässig, es ist zynisch. Wer den Umstieg erschwert, zwingt Menschen zurück zur Zigarette oder in den Schwarzmarkt. Und das bedeutet: mehr Krankheiten, mehr Tote, mehr Kosten.
Wie könnte eine faire Steuerpolitik aussehen?
- Steuer nach Schadensmodell:
- Maximal 0,05 Euro pro Milliliter, orientiert an der Schadensminderung.
- Keine Steuer auf nikotinfreie Produkte:
- Basen, Aromen ohne Nikotin müssen ausgenommen sein, sonst wird Selbermischen bestraft.
- Abgabe auf Einwegprodukte statt auf Nachfüllliquids:
- Wer Umwelt belastet, sollte stärker besteuert werden als nachhaltige Nutzer.
- Transparente Verwendung der Einnahmen:
- Förderung von Aufklärung, Suchtberatung und Studien zur Schadensminderung.
- Keine Gleichsetzung mit Tabak bei Werbung und Abgabe:
- Dampfen ist kein Rauchen. Wer das gleichsetzt, betreibt Desinformation.
Was motiviert Menschen zum Umstieg?
Gesundheit, Freiheit, Selbstbestimmung. Das Gefühl, wieder frei atmen zu können. Der Stolz, nicht mehr zu stinken. Die Lebensqualität steigt enorm. Genau diese Motivation darf nicht durch Steuern zerstört werden. Wer Menschen wirklich helfen will, muss ihnen attraktive Alternativen bieten – keine Hürden.
Ich erinnere mich gut an mein erstes halbes Jahr als Dampfer. Alles war neu. Ich war skeptisch, aber entschlossen. Heute wünschte ich, ich hätte früher damit angefangen. Ich kenne viele, denen es genauso geht. Diese Geschichten sind es wert, gehört zu werden.
Schlusswort: Zeit für eine ehrliche Politik
Deutschland steht an einem Scheideweg. Entweder wir machen denselben Fehler wie bei Tabak, Alkohol und Zucker – oder wir lernen dazu. Die E-Zigarette ist eine einmalige Chance für die öffentliche Gesundheit. Sie verdient eine Steuerpolitik, die auf Logik, Wissenschaft und Menschlichkeit basiert.
Eine faire Steuer auf E-Liquids ist möglich. Sie wäre niedrig, aber wirksam. Sie würde Einnahmen bringen, ohne Menschen vom Umstieg abzuhalten. Und sie würde signalisieren: „Wir sehen euch. Wir verstehen euch. Und wir stehen hinter euch.“
So geht Harm Reduction. So geht Gesundheitspolitik mit Herz und Verstand.