Warum es unfair ist, dass Dampfen teurer ist als Rauchen und Alkohol!
Als ehemaliger Raucher, der den Umstieg auf das Dampfen geschafft hat, sehe ich mit Sorge, wie unlogisch und unfair die Steuerpolitik in Deutschland ist. Dampfen ist laut Wissenschaft um 95 % weniger schädlich als Rauchen. Trotzdem wird es fast genauso hoch besteuert wie Zigaretten, die nachweislich tödlich sind.
Wie hoch ist die Steuer im Vergleich zur Schädigung?
Schauen wir uns die drei Produkte an: Zigaretten, E-Liquids und Alkohol. Um die Fairness der Steuer zu beurteilen, vergleichen wir die Steuerlast mit dem Schädigungspotenzial. Wissenschaftlich fundierte Daten zeigen:
- Zigaretten: Maximale Schädigung (100 %).
- E-Liquids: Deutlich weniger schädlich (5 %).
- Alkohol: Breites Spektrum an Schäden, geschätzt 60 % der Schädlichkeit von Zigaretten.
Tatsächliche Steuerlast (inkl. Mehrwertsteuer)
- Zigaretten (20 Stück, 7 € Verkaufspreis): 3,86 Euro.
- E-Liquid (10 ml): 3,09 Euro.
- Wodka (0,7 l, 40 %): 3,65 Euro.
Steuerlast pro Prozent Schädigung
Berechnet man die Steuerlast im Verhältnis zur Schädlichkeit, ergeben sich erstaunliche Zahlen:
Produkt | Schädigung (%) | Steuerlast (€) | Steuer/Schädigung (€/% Schädigung) |
---|---|---|---|
Zigaretten | 100 % | 3,86 € | 0,0386 |
Alkohol | 60 % | 3,65 € | 0,0608 |
E-Liquids | 5 % | 3,09 € | 0,618 |
E-Liquids sind im Verhältnis zur Schädigung über 16-mal höher besteuert als Zigaretten und fast 10-mal höher als Alkohol.
Alternative Berechnung: Steuer auf Basis von Puffs (Zügen)
Ein anderer Ansatz ist, die Steuer auf die tatsächliche Nutzung herunterzurechnen. Eine Zigarette liefert etwa 10 Züge, während 1 ml E-Liquid (bei MTL-Dampfen) ca. 100 Züge ermöglicht. Auf dieser Basis ergibt sich:
Steuer pro 100 Züge (inkl. Mehrwertsteuer)
- Zigaretten: Steuer pro Packung (20 Zigaretten) = 3,86 € (200 Züge).
Steuer pro 100 Züge = 1,93 €. - E-Liquids: Steuer pro 1 ml Liquid (100 Züge) = 0,26 € (Verbrauchssteuer) + 19 % MwSt. = 0,309 €.
Verhältnis der Steuerlast pro Zug
- Zigaretten: Steuer pro Zug = 0,0193 €.
- E-Liquids: Steuer pro Zug = 0,00309 €.
Steuer pro Schädigungsprozent pro Zug
- Zigaretten: Steuer pro Schädigungsprozent = 0,000193 €.
- E-Liquids: Steuer pro Schädigungsprozent = 0,000618 €.
Fazit
Pro Schädigungsprozent zahlt man bei E-Liquids über 3-mal so viel Steuer wie bei Zigaretten, obwohl E-Liquids um 95 % weniger schädlich sind. Dies verdeutlicht die Unverhältnismäßigkeit der Besteuerung.
Warum ist das ein Problem?
Die Zahlen zeigen, dass die Besteuerung von E-Liquids unverhältnismäßig hoch ist. Während Raucher und Alkoholkonsumenten relativ „günstig“ ihre Gesundheit gefährden können, werden Dampfer, die bewusst eine weniger schädliche Alternative wählen, bestraft.
Genauso sorgt die hohe Steuer darauf, dass viele Raucher gar nicht erst zum Dampfen wechseln oder wieder zurück zur Zigarette greifen.
Ein Blick auf die Realität
Rauchen ist eine der führenden vermeidbaren Todesursachen. Dampfen bietet eine echte Möglichkeit, das Rauchen aufzugeben und die gesundheitlichen Schäden drastisch zu reduzieren. Doch anstatt diese Möglichkeit zu fördern, verteuert der Staat sie und macht sie unattraktiv.
Alkohol, der ebenfalls hohe gesellschaftliche Schäden verursacht, wird vergleichsweise milde besteuert. Und obwohl die gesundheitlichen Risiken von Alkohol wissenschaftlich gut belegt sind, bleibt er oft von Reformen verschont.
Was muss sich ändern?
Die Steuerpolitik sollte die Schädigung der Produkte berücksichtigen und Dampfen als das sehen, was es ist: eine weniger schädliche Alternative. Konkret bedeutet das:
- Senkung der Steuer auf E-Liquids, um sie für Raucher attraktiver zu machen.
- Förderung von Aufklärungskampagnen, um den Übergang vom Rauchen zum Dampfen zu unterstützen.
Ein Appell an die Politik
Liebe Politikerinnen und Politiker: Wer sich für weniger Schädigung entscheidet, sollte belohnt und nicht bestraft werden. Dampfen kann Leben retten – lassen Sie es uns einfacher und zugänglicher machen. Zeigen Sie Verantwortung und setzen Sie sich für eine gerechtere Steuerpolitik ein, die auf wissenschaftlichen Fakten basiert. Die Gesundheit der Menschen sollte im Vordergrund stehen, nicht die Maximierung von Steuereinnahmen. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und Menschen dabei helfen, den sicheren Weg aus der Sucht zu finden.