EU-Dampfsteuer 2025: Droht E-Zigaretten in Deutschland eine Preisexplosion?
Die Europäische Union arbeitet an einer neuen Tabaksteuerrichtlinie. Und obwohl es „Tabak“ heißt, stehen diesmal ganz klar auch E-Zigaretten, E-Liquids und Nikotinprodukte im Fokus. Das Ziel: eine einheitliche E-Zigaretten-Steuer in allen EU-Staaten. Was für Brüssel nach Regulierung klingt, bedeutet für Konsumenten in Deutschland: deutlich höhere Preise, weniger Auswahl und mögliche Rückschritte bei der Rauchentwöhnung.
EU plant drei Modelle zur E-Zigaretten-Besteuerung
Die Kommission schlägt aktuell drei Varianten vor, wie E-Liquids künftig besteuert werden könnten:
1. Steuersatz Null
- 0 Euro pro Milliliter Liquid.
- Dient nur zur Erfassung über das Zollsysten – hätte keine gesundheitspolitische Wirkung.
- Wird direkt ausgeschlossen – zu schwach zur Marktsteuerung.
2. Hohe Pauschalsteuer (0,36 €/ml oder 40 % vom Endpreis)
- Mindeststeuer von 0,36 € pro ml oder alternativ 40 % vom Verkaufspreis.
- Laut EU-Kommission würde das:
- Die Preise um 21 % steigen lassen.
- Den Verbrauch um 40 % senken.
- Bedeutet für Deutschland: massive Preissteigerungen und Marktrisiken.
3. Steuer nach Nikotingehalt (progressiv)
- Zwei Stufen:
- <15 mg/ml Nikotin: 0,12 €/ml oder 20 % des Preises
- 15 mg/ml Nikotin: 0,36 €/ml oder 40 % des Preises
- Laut Kommission:
- +5,3 % Preis im Durchschnitt
- –17 % Konsum im Vergleich zu 2023
- Wird von vielen Experten und der IEVA (Independent European Vape Alliance) unterstützt.
Deutschland: Schon jetzt mit eigener Liquidsteuer
Seit 2022 erhebt Deutschland eine eigene Steuer auf E-Liquids:
- 2022: 0,16 €/ml
- 2024: 0,20 €/ml
- 2025: 0,26 €/ml
- 2026: 0,32 €/ml
Damit liegt Deutschland bereits über dem Mindestsatz der EU für niedrig dosierte Liquids. Doch hochdosierte Nikotinsalze (>15 mg/ml) würden besonders durch Variante 3 oder 2 betroffen sein.
Gefahr: Schwarzmarkt und Rückkehr zur Zigarette
Studien zeigen: 10 % höhere Preise senken den Konsum um bis zu 11,5 %. Doch was bedeutet das wirklich?
- Viele Konsumenten könnten auf illegale und unversteuerte Ware ausweichen.
- Wer sich keine legalen Alternativen mehr leisten kann, steigt möglicherweise wieder auf Tabakzigaretten um.
- Besonders Umsteiger und Ex-Raucher sind gefährdet.
Politische Ziele: Gesundheit oder Einnahmen?
Offiziell heißt es, die Steuer diene dem Gesundheitsschutz. Doch Kritiker vermuten Fiskalinteressen im Vordergrund. Deutschland will – wie viele andere EU-Staaten – die Einnahmen steigern, während Länder mit schwächerem Dampfermarkt noch zögern.
Mindestens 15 Mitgliedsstaaten müssen zustimmen, damit die Richtlinie umgesetzt wird.
Fazit: EU-Steuer auf E-Zigaretten könnte Rückschritt bedeuten
Variante 3 scheint aus deutscher Sicht der tragbarste Vorschlag – doch auch dieser würde die Preise in die Höhe treiben und den Zugang zur E-Zigarette erschweren. Dabei gilt die E-Zigarette nach wie vor als beste Methode zur Rauchentwöhnung.
Eine pauschale Hochsteuer – wie in Modell 2 – würde das Dampfprodukt für viele unerschwinglich machen. Das wäre nicht nur gesundheitspolitisch kontraproduktiv, sondern auch ein Schlag gegen Millionen Ex-Raucher.
Jetzt handeln: Aufklärung statt Abkassieren!
Dampfer, Händler und Aufklärer müssen sich jetzt Gehör verschaffen. Denn diese Steuerreform betrifft nicht nur Zahlen auf Papier – sie betrifft unsere Gesundheit, unsere Freiheit und unsere Zukunft.