„Fast wie früher – nur ohne Dreck“: Warum die Aspire Nexi One Dual für Raucher der Wendepunkt sein kann
Wenn ich ehrlich bin, war das Gerät gar nicht für mich gedacht. Als mir Aspire das Paket geschickt hat, war da eigentlich was anderes drin, nämlich das neue Pixo Neo Kit. Aber wie es manchmal so läuft, hat der Hersteller noch was dazugelegt: die Nexi One Dual. Ein Produkt, das ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Kein Hype, keine Social Media Präsenz, und in Deutschland ist das Ding auch kaum bekannt. Und genau deshalb war ich zunächst skeptisch. Doch genau dieser „Zufallsfund“ hat sich für mich als ein spannender Perspektivwechsel entpuppt – weg vom typischen Dampfer-Fokus, hin zu einem echten Angebot für Raucher und ICOS-Umsteiger.
Zurück zu den Wurzeln
Viele von uns, die heute Podsysteme oder Selbstwickler dampfen, haben klein angefangen. Vielleicht mit den berüchtigten Zig-a-likes, die schon damals eher wie Spielzeug aussahen, technisch oft fragwürdig waren und geschmacklich alles andere als angenehm. Aber: Sie haben eine Aufgabe erfüllt. Sie waren für viele der Einstieg raus aus der Tabakabhängigkeit. Die Nexi One Dual erinnert mich stark an diese Anfänge, nur dass sie das Ganze auf ein modernes Niveau hebt – technisch solide, geschmacklich authentisch und mit einem Fokus auf Einfachheit.
Was ist die Nexi One Dual eigentlich?
Die Nexi One Dual besteht aus zwei schlanken E-Zigaretten (jeweils mit einem 60 mAh Akku) und einer kompakten Ladebox mit integriertem 1000 mAh Akku. Die Ladebox erinnert ein bisschen an ein Zigarettenetui, in dem beide „Zigaretten“ ihren Platz finden, geladen werden und vor allem: unterwegs dabei sind. Ein echtes Alltags-Tool, das sich direkt an Raucher richtet, die keine Lust auf Technik oder Erklärungen haben.
Man zieht dran, legt sie zur Seite, steckt sie wieder ein. Kein Feuertaster, keine Einstellungen, kein Display. Zugautomatik, fertig. Genau das, was Raucher gewohnt sind. Und durch die Dual-Funktion kann man zwei verschiedene Sorten gleichzeitig mitnehmen, was das Ganze nochmal flexibler macht.
Authentisches Nutzergefühl
Ich habe mich bewusst in die Rolle eines Rauchers versetzt. Was würde ich denken, wenn ich dieses Gerät in der Hand halte? Wie fühlt sich das an?
Und die Antwort ist klar: verblüffend nah an einer echten Zigarette. Die Haptik, das Zugverhalten, das Gewicht – alles ist darauf ausgelegt, ein möglichst vertrautes Gefühl zu erzeugen. Man nimmt sie in die Hand, führt sie automatisch wie eine Zigarette zum Mund, zieht ein paar Mal und legt sie wieder weg. Kein „Dauernuckeln“ wie bei vielen Podsystemen, sondern gezielte Nutzung.
Besonders spannend fand ich das psychologische Moment: Ich wusste, da sind nur 1,2 ml Liquid pro Kartusche drin. Und obwohl ich locker zehn Züge oder mehr rausbekomme, dampft man automatisch bewusster. Es fühlt sich fast an wie der Umgang mit einer Zigarette – nur ohne den Dreck, den Gestank, die Asche und den Teer.
Geschmack und Liquidvielfalt
Aspire bietet die Nexi-Pods aktuell hauptsächlich in klassischen Tabakaromen an: Blue Tobacco, Virginia und Spearmint. Klingt simpel, ist aber genial. Denn genau das ist der Sweetspot für Ex-Raucher: Ein Geschmack, der ihnen bekannt vorkommt, der nicht überfordert und der nicht gleich nach Mango oder Bubblegum schmeckt. Klar, fruchtige Aromen haben ihren Platz – aber meist erst im zweiten Schritt des Umstiegs.
Die Pods kommen mit 1,2 ml Füllmenge, 1,6 Ohm Widerstand und 20 mg Nikotin. Ob es sich dabei um Nikotinsalz oder klassisches Nikotin handelt, war nicht klar deklariert. Ich würde aber aufgrund des etwas kratzigeren Throat-Hits auf klassisches Nikotin tippen. Der Flash ist da, aber nicht übertrieben. Ideal für Einsteiger.
Mein Favorit war tatsächlich das Blue Tobacco. Es kommt erstaunlich nah an eine echte Zigarette ran, ohne das widerliche Beißende oder den verbrannten Nachgeschmack. Clean, mild, rund.
Technische Details
- E-Zigarette:
- Akku: 60 mAh pro Stick
- Zugautomatik
- Widerstand: 1,6 Ohm
- LED-Statusanzeige
- Ladecase:
- Akku: 1000 mAh
- USB-C-Anschluss
- Kann beide Sticks mehrfach aufladen
- Pods:
- 1,2 ml Füllmenge
- 20 mg Nikotin
- Nur geschlossene Systeme (nicht nachfüllbar)
Die Akkus reichen für mind. 10 Züge, was aber durch das ständige Nachladen im Case absolut alltagstauglich ist. Wer alle paar Stunden mal dran zieht, wird damit gut durch den Tag kommen.
Alltagstauglichkeit und Handling
Gerade beim Spazierengehen, Autofahren oder in Arbeitspausen zeigt die Nexi One Dual ihre Stärke. Man zieht 2–5 Mal, steckt sie zurück, fertig. Sie ist leicht, unauffällig, und vermittelt ein vertrautes Gefühl. Die LED vorne glimmt leicht auf, aber nicht in rot, sondern eher in weiß oder hellblau. Keine billige Glimmstängel-Optik, sondern ein aufgeräumtes, modernes Design.
Auch das Verhalten beim Konsum ändert sich. Ich habe mich mehrmals ertappt, wie ich das Gerät so gehalten habe wie früher meine Zigaretten. Diese kleinen Details machen das Produkt besonders.
Vergleich zu IQOS & Co.
Ich hab IQOS probiert. Mehrmals. Und jedes Mal dachte ich mir: Das kann’s doch nicht sein. Der Geruch, der Geschmack, das „Gefühl“ – alles war irgendwie falsch. Und dann noch diese eklige Rauch- und Reinigungsproblematik. Ganz ehrlich: Für mich war IQOS nie eine Alternative, sondern eher ein fauler Kompromiss.
Die Nexi One Dual ist da ein ganz anderes Kaliber. Kein Tabak wird verbrannt oder verglimmt. Kein Gestank. Keine Reinigung. Keine Asche. Kein Filtermüll. Einfach nur ein klarer Dampf, ein simpler Zug und fertig. Wer IQOS kennt und davon weg will, findet hier definitiv ein deutlich besseres Produkt für den Absprung.
Preis und Wirtschaftlichkeit
Ja, die Pods sind teuer. Drei Stück kosten je nach Shop etwa 10 bis 12 Euro. Runtergerechnet auf den Milliliterpreis ist das ordentlich. Aber das ist bei IQOS oder klassischen Zigaretten genauso. Für Umsteiger ist der Preis nicht das primäre Argument – entscheidend ist: funktioniert es?
Und das tut es. Ich sehe dieses Gerät nicht als langfristige Lösung für Dauerdampfer, sondern als Übergangsprodukt. Als ein Vehikel, das Menschen hilft, vom Tabak wegzukommen. Und für diesen Zweck ist es preislich absolut im Rahmen.
Kritikpunkte?
Natürlich gibt’s auch kleine Schwächen:
- Keine Nachfüllbarkeit
- Nur Tabakaromen verfügbar (bisher)
- Keine Info über Nikotinsalz vs. Freebase
- Teilweise schwer erhältlich in Deutschland
Aber: Das sind keine K.O.-Kriterien. Im Gegenteil. Gerade für Zielgruppen wie ältere Raucher oder Technikmuffel ist die Einfachheit sogar ein Pluspunkt.
Mein Fazit
Ich hätte es nicht gedacht, aber: Die Nexi One Dual hat mich überrascht. Nicht, weil sie mich als erfahrenen Dampfer vom Hocker haut – sondern weil sie das tut, was viele Produkte versprechen, aber kaum eines wirklich einlöst: Sie schließt die Lücke zwischen Zigarette und E-Zigarette auf intelligente Weise.
Sie ist simpel, funktional, angenehm im Handling und geschmacklich nah an der Zigarette. Sie macht keine Versprechungen, sondern liefert ein solides Erlebnis, das Umsteiger genau da abholt, wo sie stehen: beim Wunsch nach einem vertrauten Gefühl ohne die Belastung durch Tabak.
Wenn du also jemanden kennst, der noch raucht oder bei IQOS hängengeblieben ist, dann ist das hier vielleicht der fehlende Impuls. Ein kleiner, eleganter Schritt in Richtung Freiheit vom Glimmstängel.
Für mich ist die Aspire Nexi One Dual damit eines der sinnvollsten Produkte im Bereich Harm Reduction, das ich seit langem in der Hand hatte.