Gefälschte Einweg-Vapes: Wenn Regulierung das Problem statt die Lösung ist
Man stelle sich vor: Ein Viertel der britischen Erwachsenen glaubt, unwissentlich gefälschte Einweg-E-Zigaretten gekauft zu haben. Ja, richtig gelesen – 25 %! Und damit ist nicht etwa gemeint, dass sie das Ding aus Versehen gegessen haben, sondern dass sie dachten, es sei ein legales, geprüftes Produkt. Doch stattdessen fanden sie sich in der skurrilen Welt des britischen Schwarzmarkts wieder. Herzlichen Glückwunsch!
Die Zahlen, die keiner hören will
Eine Umfrage von Opinium im Auftrag des UK Ecig Store enthüllt: 67 % der Befragten haben den Verdacht, dass sie an gefälschte Einweg-Vapes geraten sind. Als Indizien gelten – Überraschung! – billige Verpackungen oder Preise, die selbst beim größten Sale wie Wucher aussehen. Logisch, oder? Wer ein Luxusauto für 500 Euro kauft, sollte auch skeptisch werden.
Aber damit nicht genug: 20 % der britischen Dampfer kontrollieren vor dem Gebrauch stets die Echtheit ihres Geräts. Bedeutet im Umkehrschluss: 80 % der Leute dampfen einfach, was ihnen in die Hände fällt. Klingt nach Darwinismus in Reinform. Noch krasser? 25 % kaufen absichtlich möglicherweise gefälschte, markenlose Einweg-Vapes – weil sie wahrscheinlich der Meinung sind: „Wird schon gutgehen.“ Was soll da schon passieren, außer einer chemischen Überraschung im Hals?
Einweg-Vapes: Praktischer Müll mit Nebenwirkungen
Einweg-Vapes sind ohnehin ein fragwürdiges Konzept. Wegwerfartikel, die meist in bunten Farben daherkommen, sollen angeblich eine günstige Alternative für Raucher sein. Tatsächlich sind sie aber vor allem ein Umweltproblem – Millionen von ihnen landen jede Woche im Müll. Aber jetzt kommt das Sahnehäubchen: Viele dieser Billig-Dinger sind auch noch gefälscht, voll mit fragwürdigen Inhaltsstoffen. Das Beste daran? 56 % der Nutzer haben tatsächlich Bedenken, dass die verwendeten Materialien nicht ganz sauber sind – und das völlig zu Recht. Denn ein Drittel derjenigen, die illegale Produkte konsumierten, berichtete über Halsschmerzen (33 %), Reizungen im Mund- oder Rachenraum (30 %) und allgemeine Müdigkeit oder Schwäche (24 %). Wer braucht schon ein Placebo, wenn er sein Immunsystem mit unbekannten Inhaltsstoffen trainieren kann?
Die britische Lösung: Verbieten, dann ignorieren
Harris Tanvir, Gründer des UK Ecig Store, sagt, dass über die Hälfte der 200 führenden Einzelhändler im Vereinigten Königreich illegale Einweg-Vape-Produkte verkaufen. Und was macht die Regierung? Klar, sie verbietet Einweg-Vapes bis 2025. Das ist natürlich eine fantastische Strategie, denn Verbote haben ja noch nie einen Schwarzmarkt befeuert. Siehe Prohibition, Drogenpolitik, Alkoholsteuer – alles Riesenerfolge!
Ein Verbot ist also der große Plan, um das Problem mit illegalen Produkten zu lösen? Klingt, als ob man ein Leck in einem Boot mit Kaugummi stopft. Wer bisher geprüfte Einweg-Vapes kaufte, wird sich bald nach Alternativen umsehen – und da der Schwarzmarkt bereits floriert, dürfte der Zustrom an unkontrollierten Billig-Vapes nur noch größer werden. Die britische Regierung schafft sich damit also ein Problem, das sie eigentlich lösen wollte.
Parallelen zu Deutschland – oder warum wir uns entspannen können
Schauen wir mal nach Deutschland. Hier gibt es zwar keine derart haarsträubenden Schwarzmarktquoten – weil der legale Markt zwar reguliert, aber nicht vollkommen zerstört wurde. Während Großbritannien den legalen Markt abwürgt und damit den kriminellen Markt beflügelt, können Dampfer in Deutschland immerhin noch echte Produkte kaufen. Einweg-Vapes sind hier zwar auch erhältlich, aber sie haben längst nicht den gleichen Stellenwert wie in Großbritannien. Viele Dampfer setzen lieber auf nachfüllbare Systeme – eine kluge Entscheidung für Umwelt und Geldbeutel.
Fazit: Ein Wegweiser für Deutschland?
Die britische Strategie, Probleme durch Verbote zu lösen, zeigt mal wieder, wie effektiv die Regierung arbeitet – nicht. Während der Schwarzmarkt floriert, setzen die Behörden lieber auf „aus den Augen, aus dem Sinn“. Vielleicht sollte Deutschland diesen Fehler als abschreckendes Beispiel sehen, anstatt sich in dieselbe Richtung zu bewegen.
Bleibt zu hoffen, dass der gesunde Menschenverstand (zumindest hierzulande) siegt. Oder wir schauen in ein paar Jahren auf eine Schlagzeile, die sagt: „Zwei von drei Deutschen dampfen Fake-Produkte und wundern sich, warum sie nach Gummi und Klebstoff schmecken.“