15 ml Wahnsinn oder clevere Idee? – Die Aspire Avata im ausführlichen Test
Die Ferien haben begonnen, der Kindergarten ist zu – und plötzlich muss man als Selbständiger wieder jonglieren zwischen Familie, Job und Alltag. Ich weiß, ich bin da nicht allein. Und genau deshalb kommt dieses Review vielleicht für den einen oder anderen ganz gelegen, der sich fragt: Was gibt’s Neues auf dem Markt?
Ich habe in letzter Zeit einige Geräte getestet, aber eines hat sich besonders in den Vordergrund gedrängt – nicht, weil es perfekt ist, sondern weil es anders ist:
👉 Die Aspire Avata – ein Podsystem mit satten 15 ml Tankvolumen, einem ungewöhnlichen Doppeltanksystem und ein paar Eigenheiten, die mich zum Nachdenken gebracht haben.
Verpackung & Lieferumfang
Die Aspire Avata kommt eher schlicht daher. In der Verpackung findest du:
- das Gerät selbst,
- ein sehr kurzes USB-C-Kabel
- und eine kleine Kurzanleitung (mein Sample war auf Englisch & Französisch – ob es eine deutsche Anleitung geben wird, bleibt abzuwarten).
Minimalistisch, aber zweckmäßig.
Technische Daten (Herstellerangaben)
Merkmal | Wert |
---|---|
Maße | 94,8 × 44,5 × 23 mm |
Tankvolumen | 15 ml (geteilt in 13 ml + 2 ml Reservoir) |
Coil | Meshed Coil, fest verbaut (0,6 Ω / 0,4 Ω) |
Airflow | Seitlich einstellbar, angenehm straff |
Akku | 1100 mAh |
Ladung | USB-C, 1 Ampere |
Leistungsmodi | Eco / Normal / Max (ca. 30 Watt) |
Aktivierung | Nur Zugautomatik (kein Feuertaster) |
Das Gerät im Alltag: Design & Haptik
Optisch ist die Avata funktional, fast schon nüchtern. Kein Bling-Bling, kein futuristischer Schnickschnack. Das Gehäuse wirkt robust, die Verarbeitung ist solide. Besonders praktisch: Die beiden großen Sichtfenster auf Vorder- und Rückseite – so sieht man den Füllstand beider Tanks.
Die Airflow lässt sich angenehm straff einstellen – bleibt also in Position, auch in der Hosentasche. Der seitliche Button ist kein Feuerknopf, sondern dient ausschließlich der Leistungsumschaltung (dreimal klicken = Moduswechsel).
Besonderheit: Das Doppeltank-System
Und jetzt kommen wir zum USP – dem 15 ml Doppeltank.
- Unten sitzt ein 2 ml Tank, aus dem gedampft wird.
- Oben liegt der 13 ml Vorratsbehälter, der per mechanischem Hebel geöffnet wird, wenn der untere leer ist.
Der Gedanke dahinter: Frisches Liquid bleibt oben versiegelt und läuft erst dann nach, wenn du es brauchst.
🎯 Vorteil: Geschmack bleibt „frischer“, gerade bei längerem Stehen.
🤔 Nachteil: Das Handling ist etwas fummelig.
Wenn du die Hebelöffnung nicht korrekt schließt, blockiert ein kleiner roter Pin das einsetzen des Pods – clever gedacht, aber in der Praxis muss man es erstmal verinnerlichen.
Befüllung und Nutzung
Befüllt wird das System klassisch per Bottom-Fill über eine Gummilasche. Beim Nachfüllen des großen Tanks brauchst du etwa 1,5 Fläschchen à 10 ml, was für unterwegs natürlich ein echter Pluspunkt ist.
Die Nachflussregelung per Hebel funktioniert grundsätzlich gut – allerdings berichten einige Nutzer von kleinen Luftblasen beim Öffnen oder Füllproblemen, wenn das Gerät zu stark geneigt wird. Ich selbst hatte beim Test keine echten Probleme, aber es ist definitiv kein Gerät für komplette Einsteiger.
Zugverhalten & Geschmack
Und hier kommt mein größter Kritikpunkt: Das Zugverhalten.
Ich habe das Gefühl, dass Aspire hier ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist. Der Dampfweg ist sehr lang – Coil unten, Kamin bis ganz oben – und das sorgt für ein leicht verzögertes Ansprechverhalten.
➡️ Bedeutet: Du musst länger und intensiver ziehen, um denselben Geschmack zu bekommen wie bei klassischen Pods.
In meinem Fall war eine stark geschlossene Airflow die beste Einstellung – alles andere war mir zu luftig, zu kalt, zu wenig Geschmack. Im direkten Vergleich zur Aspire Pixo oder einer Vaporesso XROS 5 kommt die Avata einfach nicht an dieses knackige, sofortige Dampferlebnis ran.
Drei Leistungsstufen – aber wenig Wow
Die Avata bietet Eco-, Normal- und Max-Mode. Ich habe hauptsächlich den Normalmodus genutzt.
Im Max-Modus steigt die Leistung auf etwa 30 Watt, was den Akku spürbar schneller leert. Einen wirklichen Geschmacksboost konnte ich aber nicht feststellen – eher mehr Wärme und Dampf, ohne Feintuning.
Akkuleistung & Ladedauer
Der 1100 mAh Akku hält bei moderatem Dampfen gut über den Tag – vor allem durch den geringen Verbrauch im Eco- oder Normalmodus.
Allerdings lädt das Gerät nur mit 1 Ampere, was angesichts heutiger Standards etwas langsam wirkt. Dafür wird der Akku geschont – mit 15 ml an Bord wirst du mehr laden müssen als Liquid nachzufüllen.
Fazit: Aspire Avata – ambitioniert, aber nicht perfekt
Die Idee mit dem 15-ml-Doppeltank ist mutig – und für Vielnutzer oder „Dauerdampfer unterwegs“ kann das Gerät eine echte Option sein.
Doch gerade das Zugverhalten und der fehlende „Snap“ beim Dampfen machen die Avata für mich nicht zur Top-Empfehlung unter den Podsystemen.
Was mir gefällt:
✅ riesiger Tank = seltener nachfüllen
✅ einstellbare Airflow
✅ gutes Handgefühl
✅ solides Design, kein unnötiger Schnickschnack
Was mich stört:
❌ Zugverhalten träge
❌ Geschmack nicht auf Pod-System-Niveau
❌ Füllsystem gewöhnungsbedürftig
❌ kein Schnellladen
❌ dunkler Pod – schwerer Liquidstand zu erkennen
Für wen ist die Aspire Avata geeignet?
🔹 Für Dampfer, die lange Laufzeiten und viel Liquid im Gerät wollen
🔹 Für Umsteiger, die nicht ständig nachfüllen wollen
🔹 Für Technik-Interessierte, die gern neue Systeme ausprobieren
Nicht ideal für:
❌ Geschmackspuristen
❌ Fans von superschnellem Zugverhalten
❌ Anfänger, die ein unkompliziertes Setup suchen