Die Dampf-Welt vom 16. bis 22. März 2025: Von britischer Aufklärung bis taiwanesischer Zerstörungswut – Regulierung im globalen Overdrive
Neue Woche, neue Runde im weltweiten Drama rund ums Dampfen. Dieses Mal ist wirklich alles dabei: wissenschaftlich fundierte Aufklärung in Großbritannien, totale Verbotspolitik in Taiwan, Produktsichtbarkeits-Verbot in Malaysia, Medikalisierung in Tasmanien, politische Manöver in den Niederlanden und ein erschreckendes Beispiel für journalistischen Totalausfall in den USA. Willkommen im internationalen Irrgarten rund um die E-Zigarette.
🇬🇧 Großbritannien – Wissenschaftlich, klar, mutig: Die „10 Wahrheiten über das Dampfen“
Zum britischen National No Smoking Day hat die UK Vaping Industry Association (UKVIA) erneut gezeigt, wie man Aufklärung richtig macht. Ziel ist, Rauchern endlich die Angst vorm Umstieg auf E-Zigaretten zu nehmen – und zwar mit Fakten.
Highlights:
- 50 % der Rauchstoppversuche in den letzten 5 Jahren geschahen mithilfe von E-Zigaretten.
- Die E-Zigarette ist laut Public Health England die effektivste Methode zur Rauchentwöhnung.
- Trotzdem glauben immer mehr Menschen, dass Dampfen genauso schädlich sei wie Rauchen – ein Mythos, den die neue Kampagne mit 10 Wahrheiten über das Dampfen ausräumen soll.
Parallel dazu bekräftigt die Gesundheitsorganisation ASH, dass Falschinformationen über E-Zigaretten tausende Leben kosten könnten.
Kurz gesagt: Großbritannien bleibt das internationale Vorbild für evidenzbasierte, menschennahe Drogenpolitik.
🇹🇼 Taiwan – Alles vernichten, was nach Dampf aussieht
Die taiwanesische Gesundheitsbehörde will aufräumen – und zwar radikal. Im Rahmen der geplanten Gesetzesänderung zur Kontrolle von Tabakprodukten soll alles, was nach E-Zigarette aussieht, rigoros:
- beschlagnahmt,
- zerstört
- und aus dem Netz verbannt werden.
Internetprovider sollen gezwungen werden, sämtliche Inhalte, Werbung und Angebote im Zusammenhang mit E-Zigaretten zu blockieren. Ziel ist ein völlig „nikotinfreier“ digitaler Raum.
Fazit: Taiwan verfolgt keinen kontrollierten Umgang mit Nikotin – hier geht’s um digitale Auslöschung und politisch motivierte Symbolpolitik.
🇲🇾 Malaysia – Jetzt wird’s unsichtbar
Ab April 2025 tritt die nächste Stufe der Regulierung in Kraft: Vaping-Produkte dürfen im Handel nicht mehr sichtbar platziert werden.
Konkret:
- Keine Regale, keine Aufsteller, keine Logos.
- Produkte dürfen verkauft, aber nicht mehr gezeigt werden.
Die Maßnahme ist Teil des Gesetzes zur Kontrolle von Tabak- und Rauchprodukten (2024), das im Oktober letzten Jahres verabschiedet wurde.
Ob das Jugendliche vom Dampfen abhält oder nur die legale Industrie behindert? Man darf skeptisch sein.
🇦🇺 Tasmanien – Dampfen nur noch auf Rezept
Tasmanien macht ernst: Der Gesetzentwurf Public Health Amendment (Vaping) Bill 2024 wurde am 13. März vom Oberhaus der Regierung verabschiedet.
Kernpunkte:
- Verkauf nur noch auf ärztliches Rezept.
- Nur für Erwachsene und nur in Apotheken.
Damit geht Tasmanien sogar über die australischen Bundesgesetze hinaus und behandelt E-Zigaretten wie verschreibungspflichtige Medikamente.
Minister Roger Jaensch lobt die Initiative als Beitrag zum Jugendschutz. Die Realität: Erwachsene Dampfer werden bürokratisiert, während der Schwarzmarkt lacht.
🇳🇱 Niederlande – Politische Intrige gegen Dampfer
Ein internes Schreiben des niederländischen Gesundheitsministeriums ist an die Öffentlichkeit geraten. Der Inhalt?
Eine Kampagne, mit der die Öffentlichkeit gezielt gegen E-Zigaretten eingestellt werden soll – während gleichzeitig eine Gesetzesänderung vorbereitet wird, die noch strengere Einschränkungen für Vape-Produkte vorsieht.
Besonders perfide: Man plant, gezielt negative Berichterstattung zu streuen, um die Akzeptanz für härtere Gesetze zu erhöhen. Ein Klassiker: erst Meinung formen, dann Gesetze durchdrücken.
Die World Vapers’ Alliance spricht offen von einem „gezielten Manipulationsversuch“ und fordert die Regierung auf, stattdessen faktenbasierte Kommunikation zu betreiben.
🇺🇸 USA – Die New York Times und der Gipfel der Desinformation
In den USA sorgt eine Veröffentlichung der New York Times für Entsetzen in der Fachwelt. In einem Meinungsartikel wurde behauptet, dass Dampfen „keine Rolle“ beim Rückgang der Raucherquote spiele – entgegen aller verfügbaren Daten.
Faktenlage:
- Die Raucherquote liegt bei nur noch 7,9 % – ein historisches Tief.
- Der parallele Anstieg der Zahl von Dampfern ist statistisch auffällig und dokumentiert.
- Die Aussage der NYT basiert auf keiner wissenschaftlichen Quelle und widerspricht sogar den CDC-Daten.
Erneut zeigt sich: Selbst große Medienhäuser sind nicht vor ideologischer Verzerrung gefeit, wenn es ums Dampfen geht.
🇨🇳 China – Rückgang beim Export, aber immer noch Nummer 1
Die chinesische Zollbehörde veröffentlichte die Exportzahlen für E-Zigaretten in den ersten beiden Monaten 2025:
- 1,52 Milliarden USD, ein Rückgang von 9,4 % im Vergleich zu 2024.
- Im Februar lag der Rückgang bei über 22 % – bedingt durch das chinesische Neujahrsfest.
Top-Abnehmer:
- USA
- UK
- Deutschland
- Südkorea
- Malaysia
- Vereinigte Arabische Emirate
- Niederlande
- Kanada
- Russland
- Japan
Trotz des Rückgangs bleibt China klarer Weltmarktführer – allerdings mit zunehmend politischem Gegenwind aus den Abnehmerländern.
Fazit: Zwischen Aufklärung und Absurdität – Die Welt im Dampf-Stress
Die Woche vom 16. bis 22. März 2025 war wieder ein Paradebeispiel dafür, wie weit die Schere in der globalen Dampfpolitik auseinandergeht:
✔️ Großbritannien: Faktenbasiert, modern, mutig.
❌ Taiwan & Malaysia: Kontrollzwang bis zur Unsichtbarkeit.
❌ Tasmanien: Rezeptpflicht statt Zugang.
❌ Niederlande: Politische Meinungslenkung als Strategie.
❌ USA: Leitmedien gegen die Wissenschaft.
📉 China: Rückläufige Exporte, aber weiterhin das Zentrum der Produktion.
Und die Dampfer? Die stehen wie immer in der Mitte. Zwischen Hoffnung und Hilflosigkeit, zwischen Rauchstopp-Erfolg und regulatorischem Wahnsinn.
Bis zur nächsten Woche – bleibt dampfend, bleibt kritisch, bleibt menschlich.