đ Die Dampf-Welt vom 15. bis 21. Juni 2025: Einweg-Verbot, Steuer-Hammer & Schwarzmarkt-Explosion
WĂ€hrend manche LĂ€nder beim Thema Dampfen zur Vernunft kommen, drehen andere weiter an der Eskalationsschraube. Diese Woche reicht die Bandbreite von mutigen Reformen bis hin zu blindem Aktionismus â mit teils katastrophalen Folgen. Willkommen zum RĂŒckblick auf die weltweite Lage der E-Zigarette â klar, kritisch und menschlich.
đłđż Neuseeland â Einwegverbot mit klarem Fokus auf Schadensminimierung
Neuseeland macht ernst und verbietet ab sofort den Verkauf und die Produktion von Einweg-E-Zigaretten. Das Verbot zielt klar auf den Schutz von Jugendlichen ab â und trotzdem bleibt Dampfen fĂŒr erwachsene Raucher erlaubt. Der stellvertretende Gesundheitsminister Costello betonte, dass Erwachsene weiterhin Zugang zu weniger schĂ€dlichen Alternativen behalten mĂŒssen. ZusĂ€tzlich wurden strenge Werberegeln eingefĂŒhrt: Produkte dĂŒrfen in GeschĂ€ften nicht mehr sichtbar platziert, Rabatte und Gratisproben nicht mehr angeboten werden. Bei VerstöĂen drohen bis zu 2.000 NZ-Dollar Strafe. Die Branche warnt jedoch vor RĂŒckfĂ€llen zum Tabak und Schwarzmarkt-Ausweichbewegungen, da der Umstieg auf wiederverwendbare Systeme fĂŒr viele keine SelbstverstĂ€ndlichkeit ist. Auch kritisiert man, dass durch die KommunikationsbeschrĂ€nkungen viele erwachsene Raucher nicht mehr effektiv erreicht werden.
đ”đ± Polen â Steuerwut lĂ€sst VerkĂ€ufe einbrechen
Die polnische Regierung plant zum 1. Juli eine massive Steuererhöhung auf E-Liquids: 40 ZĆoty (ca. 9,42 âŹ) pro Produkt, was die Preise verdreifachen könnte. Schon jetzt zeigen sich drastische Folgen: Im Vergleich zum Vorjahr brachen die Verkaufszahlen um 22âŻ% ein â von 12,72 auf 9,89 Millionen Einheiten. Zum Vergleich: 2023 waren es noch durchschnittlich 25 Millionen GerĂ€te pro Quartal. Hersteller nehmen ihre Produkte zunehmend vom Markt, legale HĂ€ndler geraten durch Kontrollen ins Stocken. Ein Rezept gegen Schwarzmarkt oder Jugendkonsum ist das nicht â im Gegenteil: Die steigenden Preise könnten Konsumenten direkt in illegale KanĂ€le treiben.
đŹđ§ Vereinigtes Königreich â Dampfen bleibt Methode der Wahl
Auch in GroĂbritannien wurden Einweg-E-Zigaretten verboten â doch anders als viele glauben, bleibt Dampfen offiziell gefördert. Die britische Gesundheitskampagne One You East Sussex bestĂ€tigt: 63 % der Teilnehmer schafften den Rauchstopp mithilfe der E-Zigarette, wĂ€hrend nur 37 % mit Nikotinersatzprodukten wie Pflastern oder Kaugummi erfolgreich waren. Doch das Einwegverbot könnte laut Yorkshire Cancer Research bis zu 18 % der Nutzer wieder zum Rauchen treiben â besonders Menschen mit niedrigem Einkommen. Die Botschaft an die Regierung ist eindeutig: Wenn schon Verbote, dann bitte mit sozial vertrĂ€glichen Alternativen. Denn Zugang ist der SchlĂŒssel zur echten Schadensminderung.
đŠđș Australien â Der Apotheker-Wahnsinn floppt grandios
Australien wollte ein Exempel statuieren â und das ging nach hinten los. Seit 2024 dĂŒrfen nikotinhaltige E-Zigaretten nur noch ohne Rezept in Apotheken verkauft werden. Ergebnis: Weniger als 6.000 legale VerkĂ€ufe pro Monat, aber gleichzeitig ĂŒber 10 Millionen illegale GerĂ€te im Umlauf. Die meisten stammen aus China, gelangen ĂŒber Telegram, TikTok & Co. in die HĂ€nde der Nutzer â völlig unreguliert. Der Versuch, den Schwarzmarkt auszutrocknen, hat ihn regelrecht befeuert. Nur 700 von 5.900 Apotheken beteiligen sich ĂŒberhaupt am Programm â ein Scheitern auf ganzer Linie. Und wer leidet? Erwachsene Raucher, die keine Chance auf legale Alternativen haben. Experten fordern nun eine radikale Kurskorrektur â bevor der Staat sich endgĂŒltig ins Aus reguliert.
đ Global â Urlaubsziele werden zur Vape-Falle
Sommerzeit ist Reisezeit â doch Dampfer sollten gut aufpassen. Denn in vielen LĂ€ndern drohen teils drakonische Strafen fĂŒr das MitfĂŒhren oder Benutzen von E-Zigaretten. Besonders gefĂ€hrlich: Thailand, Indien, Singapur, Malediven, Katar, Oman, Mexiko, Brasilien, Uruguay, Ăthiopien und andere. In manchen LĂ€ndern reicht schon der bloĂe Besitz fĂŒr hohe GeldbuĂen oder sogar GefĂ€ngnis. Europa ist hier noch zurĂŒckhaltender, setzt meist auf Regulierung statt Verbot. Doch auch innerhalb der EU kann es teuer werden â etwa bei MengenĂŒberschreitung oder beim Transport nicht zugelassener Liquids. Fazit: Unbedingt vor jeder Reise informieren!
đźđž Island â Nikotinbeutel: Nutzen fĂŒr Raucher, Risiko fĂŒr Jugendliche
Island schockiert mit einer Zahl: 30 % der Jugendlichen konsumieren mittlerweile Nikotinbeutel â ein Spitzenwert im nordischen Vergleich. Schuld sind laut Parlamentarierin LogadĂłttir aggressive Werbekampagnen mit Comicfiguren und Kaugummi-Anmutung. Gesundheitsministerin Möller kĂŒndigte ein umfassendes Gesetzespaket fĂŒr den Herbst an: Kennzeichnungspflichten, WerbebeschrĂ€nkungen, klare Warnhinweise und ein Werbeverbot fĂŒr jugendaffine Designs. Das Ziel: den Spagat zwischen erwachsenem Nutzen und jugendlichem Schutz besser hinbekommen. Island steht dabei exemplarisch fĂŒr viele LĂ€nder â der Balanceakt zwischen Zugang und PrĂ€vention wird zur entscheidenden Herausforderung.
đ§ Fazit der Woche
Was bleibt?
- â Neuseeland beweist, dass Regulierung ohne Ăberreaktion möglich ist
- â Polen vergrault legale Nutzer durch Steuerwahnsinn
- đŹđ§ UK bleibt das Vorzeigeland fĂŒr intelligente Harm Reduction
- â ïž Australien zeigt, was passiert, wenn man Kontrolle mit Kriminalisierung verwechselt
- đ Global droht vielen Reisenden Ărger â und Island startet endlich eine Debatte, die lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig ist
Wer glaubt, man könne mit Verboten, Steuern oder Apothekenpflichten den Dampf aus dem Leben pressen, der hat nichts aus der Geschichte gelernt. Es braucht realistische, menschliche Politik â keine symbolischen MaĂnahmen fĂŒr die Schlagzeile.