Die Dampf-Welt vom 01. bis 07. Juni 2025: Verbotspolitik, Vereinsschließungen und mediale Hetze
Diese Woche war ein Weckruf. Wer dachte, die Welle der Verbote und Repressionen ebbt ab, wird enttäuscht. Uruguay verabschiedet sich vollständig von der E-Zigarette, Deutschland verwechselt öffentlich Dampf mit Rauch, in den USA stirbt eine der ältesten Verbraucherorganisationen – und in Singapur führt das Dampfen ins Gefängnis. Gleichzeitig bleibt die WHO beim alten Lied und versucht, mit Aromenverboten gegen Jugendschutz vorzugehen – faktenfrei und gefährlich. Und in Polen sorgt ein Nikotinbeutel für Schlagzeilen. Willkommen in der bizarren Realität des globalen Anti-Dampf-Zirkus.
🇺🇾 Uruguay: Totalverbot und wissenschaftliche Ignoranz
Uruguay hat den radikalsten Schritt seit Jahren gemacht: Verbot aller E-Zigaretten und Tabakerhitzer, inklusive Import und Verkauf. Die Regierung um Präsident Orsi zieht eine klare Linie – und setzt auf Desinformation. Gesundheitsministerin Lustemberg spricht von „18 Todesfällen täglich durch Rauchen“, verschweigt aber, dass E-Zigaretten gerade kein Tabakverbrennungsprodukt sind.
Fazit: Repression statt Aufklärung – und das in einem Land, das einst als Vorreiter galt.
🇩🇪 Deutschland: Wenn Gesundheitsministerinnen lieber Panik verbreiten
Nina Warken (CDU) zeigt im Interview mit der Funke-Gruppe, wie wenig Verständnis in Regierungsämtern für das Thema existiert:
„E-Zigaretten sind gefährlicher als viele glauben.“
Diese Aussage ist nicht nur falsch, sondern gefährlich. Statt wissenschaftlicher Differenzierung kommt es zur politischen Gleichsetzung von Rauch und Dampf – mit der Drohung, künftig noch strikter durchzugreifen.
Der Kurs? Anti-Aufklärung made in Germany.
🇨🇭 Schweiz: Einwegverbot mit Augenmaß
Der Bundesrat gibt grünes Licht für das Verbot von Einweg-E-Zigaretten, ohne gleich das Dampfen als Ganzes zu verteufeln. Wiederbefüllbare Systeme bleiben erlaubt. Auch ein teilweises Werbeverbot für Tabakprodukte wurde beschlossen.
Ein pragmatischer Schritt, der zeigt: Regulierung kann auch klug sein – wenn man es will.
🇺🇸 USA: Das Ende von CASAA
Mit CASAA schließt eine der wichtigsten Konsumentenorganisationen der Welt. Nach 15 Jahren und 250.000 Mitgliedern gibt Direktor Alex Clark bekannt: Das Projekt ist nicht mehr finanzierbar. Lediglich 2.000 Dollar an monatlichen Spenden machten ein Weitermachen unmöglich.
Ein dramatischer Verlust – in Zeiten, in denen mächtige Anti-Vape-Gruppen Millionen zur Verfügung haben.
🇸🇬 Singapur: 17.900 Festnahmen – und kein Ende in Sicht
Ein repressives Paradestück liefert Singapur: E-Zigaretten sind seit 2018 verboten, nun meldet die Regierung 17.900 Festnahmen, 6.800 gelöschte Online-Anzeigen und mehrere Haftstrafen. Abschiebungen inklusive.
Zero Tolerance im Namen der öffentlichen Gesundheit – aber um welchen Preis?
🌍 WHO: Aromenverbot als Endziel
Zum Weltnichtrauchertag erneuert die WHO ihre Forderung nach einem Aromenverbot. Michael Landl (WVA) nennt das Vorgehen „antihistorisch und antiwissenschaftlich“. Studien zeigen: Aromen helfen Millionen Ex-Rauchern beim Umstieg – ein Verbot treibt sie zurück zu Zigaretten oder auf den Schwarzmarkt.
Wieder kein Platz für Schadensminderung.
🇵🇱 Polen: Der Nikotinbeutel als Politikum
Karol Nawrocki, Polens neuer Präsident, sorgt für Aufsehen – nicht durch Reden, sondern durch einen diskret eingesetzten Nikotinbeutel bei der TV-Debatte. Die Presse rutscht ins Halbwissen („Tabakschnupfen“), und die Debatte ist entfacht.
Vielleicht ein Anfang – für mehr Realitätssinn in der Politik?
Fazit: Wer schweigt, verliert
Diese Woche zeigt:
- Die Gegner werden lauter
- Die Politik wird radikaler
- Die Medien uninformierter
- Die Ressourcen der Verbände schrumpfen
Jetzt ist die Zeit, sichtbarer zu werden. Aufklärung ist kein Luxus – sondern überlebenswichtig. Für Millionen Ex-Raucher. Für den öffentlichen Diskurs. Für die Freiheit der Wahl.