Die Dampf-Welt vom 25. bis 31. Mai 2025

Einweg-Aus in UK, WHO-Kritik, Popcorn-Propaganda und politische Appelle

Der Welt-Vape-Tag hätte ein Festtag für die internationale Dampferszene werden können – stattdessen dominiert erneut politische Kurzsichtigkeit, Fehlinformation und Symbolpolitik. Dabei gäbe es eigentlich genug Anlass, die Erfolge von Schadensminderung und Aufklärung zu feiern. Doch was sich in der letzten Maiwoche weltweit abspielte, zeigt ein gespaltenes Bild zwischen Fortschritt und Rückschritt.

UK: Das Aus für Einweggeräte – und der Startschuss für den Schwarzmarkt?

Ab dem 1. Juni sind Einweg-E-Zigaretten im gesamten Vereinigten Königreich verboten – mit voller Härte und ohne Ausnahmen. Die Regierung will damit Umwelt und Jugend schützen. Doch die Realität dürfte komplexer sein: Großbritannien war der größte Einwegmarkt Europas, viele ehemalige Raucher – darunter Senioren, Menschen mit Behinderung oder Häftlinge – setzten auf die einfache Handhabung dieser Geräte. Experten befürchten nun eine massive Zunahme illegaler Produkte und einen Rückschritt beim Rauchstopp. Eine Politik der Verbote statt Aufklärung – erneut.

Frankreich: Verbot mit doppeltem Boden

Auch Frankreich verschärft seine Gangart: Das Rauchen in Parks, an Stränden und an Bushaltestellen wird untersagt. Zitat der Gesundheitsministerin: „Die Freiheit zu rauchen endet dort, wo das Recht der Kinder auf saubere Luft beginnt.“ E-Zigaretten sind (noch) ausgenommen, aber auch hier zeichnet sich ein Angriff auf Aromen und Nikotingehalt ab. Der Blick nach Schweden oder Neuseeland bleibt wie so oft aus.

Ieva und Ethra schlagen Alarm

Während politische Entscheidungsträger mit simplen Maßnahmen auf Stimmenfang gehen, wird die Stimme der Vernunft immer lauter. Dustin Dahlmann (IEVA) forderte im Vorfeld des Welt-Vape-Tages eine ehrliche Informationspolitik. Millionen Europäer glauben noch immer, Dampfen sei gefährlicher als Rauchen – ein fatales Missverständnis. Gleichzeitig entlarvt ETHRA die Popcorn-Lungen-Mär erneut als das, was sie ist: ein medizinischer Mythos, der regelmäßig für Schlagzeilen und Panikmache herhalten muss.

Kambodscha: Kein Platz für Innovation

In Kambodscha wurde sogar ein Vorschlag für den Bau einer E-Zigarettenfabrik kategorisch abgelehnt. Premierminister Hun Manet bekräftigte das Totalverbot für alle Dampfprodukte – sogar für Exportware. Die Argumentation: eine „falsche Modeerscheinung“. Statt auf Aufklärung setzt man hier auf Abschottung und Ignoranz. Das erinnert fatal an vergangene Jahrzehnte der globalen Drogenpolitik – mit all ihren katastrophalen Folgen.

Stimmen der Wissenschaft: Farsalinos & Stöver sprechen Klartext

Am 30. Mai, dem Welt-Vape-Tag, melden sich zwei Schwergewichte der Forschung zu Wort. Kardiologe Konstantinos Farsalinos rechnet ab mit der Heuchelei der Politik: „Verzichten Sie auf Verbrennung, nicht auf Nikotin“, fordert er – mit Verweis auf Schwedens Erfolge. Auch Prof. Dr. Heino Stöver mahnt zur Umkehr: Evidenzbasierte Politik statt ideologischer Verbote. Was beide eint: Die Erkenntnis, dass Aromen und E-Zigaretten Leben retten können – wenn man sie lässt.


Fazit:
Die Woche vor dem Welt-Vape-Tag war ein Spiegelbild des globalen Kampfes um Vernunft, Aufklärung und echte Gesundheitsförderung. Zwischen schwärzester Prohibition und wissenschaftlicher Klarheit stehen Millionen Dampfer – und warten auf den Mut der Politik.

Thomas Frohnert aka Steamshots ist leidenschaftlicher Dampfer, Technik-Enthusiast und Betreiber von steamshots.de. Seit über zehn Jahren setzt er sich intensiv mit dem Thema Dampfen und Harm Reduction auseinander. Auf seinem Blog teilt er fundierte Einblicke, ehrliche Reviews und praxisnahe Tipps rund um Aromen, Hardware und aktuelle Entwicklungen der Branche. Sein Ziel: Aufklärung ohne Hype – sachlich, verständlich und mit einem persönlichen Touch.

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