Die Dampf-Welt vom 9. bis 15. März 2025: Rekordtief bei Rauchern, Fake-News-Welle, Thailand dreht durch und Spaniens drohendes Aromenverbot

Willkommen zur neuesten Ausgabe der internationalen Dampf-Debatten. Diese Woche gab es einige interessante Entwicklungen: Während die USA einen historischen Rückgang der Raucherquote verzeichnen, weigern sich die Behörden, das Dampfen als Lösung anzuerkennen. In Großbritannien wächst der Widerstand gegen die mediale Desinformation rund um E-Zigaretten, während das Swap to Stop-Programm weiterhin positive Ergebnisse liefert. Spanien denkt über ein Aromenverbot nach – entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse – und in Thailand startet die Regierung eine aggressive Kampagne gegen den Vape-Markt.


USA: Raucherquote auf Rekordtief, aber CDC ignoriert die Rolle des Dampfens

Laut einem neuen Bericht der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat die Raucherquote unter Erwachsenen in den USA ein historisches Tief erreicht: Nur noch 7,9 % der Erwachsenen rauchen, verglichen mit 42,4 % im Jahr 1965.

Besonders drastisch ist der Rückgang bei jungen Erwachsenen (18–24 Jahre):

  • Die Raucherquote fiel von 6,5 % auf 1,2 %.
  • Gleichzeitig stieg die Zahl der Dampfer in dieser Altersgruppe von 2,7 % auf 10 %.

Mit anderen Worten: Die Daten deuten darauf hin, dass Millionen ehemaliger Raucher zur E-Zigarette gewechselt sind. Statt das Dampfen als effektives Mittel zur Rauchentwöhnung anzuerkennen, bleibt die CDC jedoch bei ihrer Anti-Vape-Haltung. In ihrem Bericht wird das Dampfen weiterhin als „Tabakkonsum“ eingestuft – eine fragwürdige Entscheidung, die ignoriert, dass E-Zigaretten keinen Tabak verbrennen und deshalb viel weniger schädlich sind.

Statt den Erfolg des Rauchstopps zu feiern, konzentriert sich die CDC weiterhin auf die „besorgniserregende“ Verbreitung von Nikotinprodukten – ganz egal, dass diese mittlerweile in einer deutlich weniger schädlichen Form konsumiert werden.


Großbritannien: Kampf gegen Fake News und Erfolg des Swap to Stop-Programms

Die britische Medienlandschaft hat sich in den letzten Wochen nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Besonders der Daily Mirror sorgte mit einer unvollständigen, nicht peer-reviewten Studie für Schlagzeilen, die ohne belastbare Beweise behauptete, dass Dampfen schlimmer sei als Rauchen.

Das Problem? Über 50 % der britischen Raucher glauben mittlerweile, dass Dampfen genauso schädlich oder sogar schlimmer als Rauchen sei, wie neue Daten von Action on Smoking and Health (ASH) zeigen.

Wissenschaftler und Organisationen schlagen Alarm. Besonders Yorkshire Cancer Research, eine der führenden unabhängigen Gesundheitsorganisationen, betont erneut die Rolle von E-Zigaretten als effektive Methode zur Rauchentwöhnung. Forschungsdirektor Stuart Griffiths fordert die Politik auf, die Desinformation zu bekämpfen und E-Zigaretten weiterhin als harm reduction-Methode zu fördern.

Parallel dazu zeigt das britische Gesundheitsministerium erste Erfolge mit dem Swap to Stop-Programm, das darauf abzielt, 1 Million Raucher mit kostenlosen E-Zigaretten auszustatten, um sie vom Tabak wegzuführen. Diese Initiative wird von Experten als Meilenstein im Kampf gegen den Tabakkonsum gefeiert.

Während andere Länder über Verbote nachdenken, setzt Großbritannien auf eine rationale, wissenschaftsbasierte Strategie zur Schadensminimierung.


Thailand: Vape-Repression erreicht neue Stufe

Während einige Länder wissenschaftlich fundierte Rauchstopp-Strategien verfolgen, setzt Thailand auf eine harte Repressionspolitik. Premierminister Prayut Chan-o-cha hat eine neue Initiative gestartet, um gegen den E-Zigaretten-Markt vorzugehen.

Die Maßnahmen umfassen:

  • Verschärfte Razzien gegen Vape-Shops.
  • Härtere Strafen für Händler und Konsumenten.
  • 15-tägige Frist für Behörden, um einen detaillierten Bericht über ihre Anti-Vape-Maßnahmen vorzulegen.

Das Hauptargument? Der Schutz der Jugend. Doch diese Art von Verbotspolitik hat in anderen Ländern längst gezeigt, dass sie den Schwarzmarkt anheizt und gefährliche, unregulierte Produkte in Umlauf bringt. Anstatt eine kontrollierte, sichere Alternative zum Rauchen anzubieten, werden Konsumenten in die Illegalität gedrängt.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen das gewünschte Ziel erreichen – oder ob Thailand bald das nächste Land sein wird, das mit einem explodierenden Schwarzmarkt für Nikotinprodukte zu kämpfen hat.


Spanien: Drohendes Aromenverbot – eine katastrophale Idee?

Spanien überlegt ernsthaft, aromatisierte E-Liquids zu verbieten – eine Entscheidung, die von Wissenschaftlern und Verbraucherschutzorganisationen scharf kritisiert wird.

Laut einer neuen Umfrage der World Vapers’ Alliance (WVA) ist der Zusammenhang zwischen Aromen und erfolgreicher Rauchentwöhnung eindeutig:

  • 92 % der spanischen Dampfer nutzen Aromen, um nicht wieder mit dem Rauchen anzufangen.
  • 87 % halten Aromen für essenziell, um dauerhaft beim Dampfen zu bleiben.
  • 67 % der Ex-Raucher geben an, dass Aromen eine entscheidende Rolle dabei spielten, vom Tabak loszukommen.

Mit anderen Worten: Ein Aromenverbot würde viele Dampfer dazu bringen, wieder zur Zigarette zu greifen – oder sich auf dem Schwarzmarkt mit unsicheren Produkten zu versorgen.

Doch anstatt diese Fakten zu berücksichtigen, setzt die Politik auf das altbekannte „Jugendschutz“-Argument, das bereits in anderen Ländern als Begründung für restriktive Regulierungen diente – oft mit katastrophalen Folgen für die öffentliche Gesundheit.


Fazit: Die globale Debatte über E-Zigaretten bleibt widersprüchlich

Die Entwicklungen dieser Woche zeigen erneut, wie gespalten die weltweite Dampferpolitik ist:

In den USA fällt die Raucherquote auf ein Rekordtief, doch die Behörden weigern sich, die Rolle der E-Zigarette anzuerkennen.
Großbritannien kämpft gegen Fake News und erzielt mit Swap to Stop erste Erfolge im Rauchstopp.
Thailand eskaliert seinen Kampf gegen E-Zigaretten mit noch härteren Repressionsmaßnahmen.
Spanien diskutiert ein Aromenverbot, das Millionen Ex-Raucher gefährden könnte.

Die Debatte um das Dampfen ist längst zu einem ideologischen Kampf geworden, in dem wissenschaftliche Fakten oft gegen politische Interessen und mediale Panikmache antreten müssen. Doch eines ist sicher: Die Dampfer-Community lässt sich nicht mehr mit falschen Narrativen abspeisen.

Bis nächste Woche – bleibt dampfend, bleibt kritisch und vor allem: bleibt menschlich.

Thomas Frohnert aka Steamshots ist leidenschaftlicher Dampfer, Technik-Enthusiast und Betreiber von steamshots.de. Seit über zehn Jahren setzt er sich intensiv mit dem Thema Dampfen und Harm Reduction auseinander. Auf seinem Blog teilt er fundierte Einblicke, ehrliche Reviews und praxisnahe Tipps rund um Aromen, Hardware und aktuelle Entwicklungen der Branche. Sein Ziel: Aufklärung ohne Hype – sachlich, verständlich und mit einem persönlichen Touch.

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