DIE DAMPF-WELT vom 17. bis 23. August 2025
Zwischen wissenschaftlicher Klarheit, politischer Ignoranz und globaler Doppelmoral
Diese Woche gab es wieder reichlich Stoff für Diskussionen: Während neue Studien die Schadensminderung klar belegen, setzen viele Regierungen weiter auf Repression, Gleichmacherei und Symbolpolitik. Es ist eine gefährliche Mischung aus Desinteresse an Wissenschaft, ideologischen Grabenkämpfen und Machtspielen – doch es gibt auch positive Signale. Ich habe für euch die wichtigsten Entwicklungen dieser Woche zusammengetragen.
🇪🇪 Estland / Litauen – Klare Studie: Dampfen ist drastisch weniger schädlich
Beginnen wir mit einer der wichtigsten Studien des Jahres: Eine große Metaanalyse aus Estland und Litauen hat bestätigt, dass Produkte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer die Schadstoffbelastung um über 90 % reduzieren – verglichen mit der klassischen Tabakverbrennung. Die Forscherinnen analysierten 15 wissenschaftliche Arbeiten und kamen zu einem eindeutigen Ergebnis: Es ist die Abwesenheit der Verbrennung, die den Unterschied macht. Keine polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, kaum Nitrosamine, kein Kohlenmonoxid – genau das, was wir in der Szene seit Jahren sagen. Es ist ein weiterer, klarer Beweis: Dampfen rettet Leben – wenn man es zulässt.
🇲🇾 Malaysia – Der Staat greift durch, doch was passiert mit den Umsteigern?
In Malaysia herrscht weiterhin Chaos. Die Regierung arbeitet aktuell an einer bundesweiten Vereinheitlichung der Vapor-Gesetze – was auf den ersten Blick sinnvoll klingt. Doch bei genauerem Hinsehen geht es um mehr Kontrolle, nicht mehr Vernunft. Händler befürchten, dass besonders offene Systeme ins Visier genommen werden. Die Gesetzgebung ist unklar, Übergangsfristen fehlen, und wieder einmal entsteht ein regulatorischer Flickenteppich – der paradoxerweise genau das befeuert, was bekämpft werden soll: den Schwarzmarkt. Statt mit Konsumenten zu sprechen, wird weiter von oben herab regiert.
🇧🇷 Brasilien – Experten fordern Ende der Prohibition
Brasilien ist ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn man Verbotspolitik über Jahrzehnte durchzieht: Obwohl E-Zigaretten seit 2009 verboten sind, gibt es Millionen Konsumenten – auf einem völlig unregulierten Markt. Jetzt schlagen führende Gesundheitsexperten Alarm: Die Raucherzahlen steigen wieder. Der Schwarzmarkt boomt. Die Prohibition ist gescheitert. Und endlich – ja, endlich – fordern Fachleute eine Legalisierung mit klarer Regulierung, wie in UK oder Schweden. Es ist ein Hoffnungsschimmer. Einer, der aber auch zeigt, wie viel Schaden Ideologie über 15 Jahre hinweg anrichten kann.
🇩🇪 Deutschland – Bayerns CSU will Dampfen mit Rauchen gleichsetzen
Zurück nach Deutschland: In Bayern prescht die CSU vor und fordert, E-Zigaretten gesetzlich wie Tabak zu behandeln. Öffentliches Dampfen – etwa in Gaststätten oder Parks – könnte damit bald ebenso verboten sein wie das Rauchen. Der vermeintliche Grund: Jugendschutz. Die Realität: Ein politisches Spiel ohne wissenschaftliche Grundlage. Keine Studie, kein Suchtforscher und kein Lungenarzt wurde gehört. Die CSU will ein Signal setzen – und ignoriert dabei völlig, dass E-Zigaretten das einzige Tool sind, mit dem hunderttausende Deutsche den Rauchstopp geschafft haben.
🇳🇱 Niederlande – TikTok-Vapes mit gefährlichen Nikotinwerten
Ein Skandal erschüttert die Niederlande: Influencer bewerben auf TikTok chinesische Vapes mit gefährlich hohen Nikotinwerten – illegal, versteht sich. Die Behörden scheinen überfordert. Einmal mehr zeigt sich: Wer den legalen Markt stranguliert, öffnet Tür und Tor für skrupellose Anbieter aus dem Ausland. Und das Schlimmste: Die gefährlichsten Produkte landen nicht bei langjährigen Dampfern, sondern bei Jugendlichen – also genau dort, wo eigentlich Schutz nötig wäre. Der Staat schweigt. Und das Problem wächst.
🇸🇬 Singapur – Härte statt Hilfe: Prügelstrafe für Dampfen
In Singapur erreicht die Repression ein neues Extrem: Wer beim Dampfen erwischt wird, riskiert nun nicht nur Geldstrafen und Haft, sondern auch körperliche Züchtigung. Ja, richtig gelesen: Prügelstrafe. Die Regierung argumentiert mit dem Anstieg kontaminierter Produkte – ignoriert aber dabei vollständig, dass der Schwarzmarkt das Problem ist, nicht die legale Alternative. Singapur zeigt auf brutale Weise, wohin eine Politik führt, die Angst vor Veränderung hat. Es ist eine düstere Zukunftsvision – eine, der man sich in Europa mit aller Kraft entgegenstellen muss.
🇧🇪 Belgien – Plain Packaging für alles, was irgendwie raucht
Belgien weitet die Neutralverpackung („Plain Packaging“) nun auch auf Zigarren, Cigarillos und pflanzliche Rauchprodukte aus. Ab Juni 2026 müssen alle Packungen gleich aussehen – keine Logos, keine Markenfarben. Auch wenn das Dampfen bisher nicht betroffen ist, zeigt dieser Schritt, wohin die Reise geht: Eine immer härtere, visuell kontrollierte Regulierung, bei der differenzierte Kommunikation kaum noch möglich ist. Schlimmer noch: Parallel wird über Rauchverbote auf Terrassen diskutiert. Der nächste Schritt? Die komplette Gleichsetzung von Nikotin mit Teufelswerk.
🔍 Fazit: Die Kluft wird größer – aber auch der Widerstand
Diese Woche war erneut ein Spiegel unserer Zeit: Auf der einen Seite Wissenschaft und Vernunft – auf der anderen blinde Politik, Repression und Medienhysterie. Es ist ein globaler Kampf zwischen Ideologie und Evidenz.
Die Studie aus dem Baltikum ist ein Segen für alle, die an Aufklärung und Schadensminderung glauben. Doch Repressionen in Singapur, die politische Gleichmacherei in Bayern oder die sozialen Grauzonen in den Niederlanden zeigen: Wir sind längst nicht da, wo wir sein müssten.
Aber: Der Widerstand wächst. Die Stimmen für Regulierung statt Verbot werden lauter. Der Wunsch nach Differenzierung wird stärker. Und immer mehr Menschen – Konsumenten, Ärzte, Politiker – erkennen: Dampfen ist keine Gefahr. Es ist eine Chance.