🌍 Die Dampf-Welt vom 27. Juli bis 2. August 2025

Ignoranz, Mut und Wahrheit: Zwischen WHO-Versagen und neuen Stimmen der Vernunft

Es ist manchmal schwer zu glauben, dass wir im Jahr 2025 leben. Ein Jahr, in dem wir Raumsonden auf Asteroiden schicken, Künstliche Intelligenz unseren Alltag organisiert – und die Weltgesundheitsorganisation weiterhin so tut, als wären E-Zigaretten ein Tabakprodukt. Willkommen in einer Zeit, in der Wissenschaft selektiv anerkannt wird, solange sie dem gewünschten Narrativ dient.

Diese Woche zeigt wieder einmal, wie groß der Graben zwischen ideologischer Politik und der Realität von Millionen Menschen ist, die sich bewusst für eine risikoreduzierte Alternative zum Rauchen entschieden haben. Aber es gibt auch Lichtblicke: mutige Stimmen, klare Studien und der ungebrochene Wille, für Aufklärung zu kämpfen.


🇺🇳 WHO – COP11 als trojanisches Pferd gegen Harm Reduction

Die WHO gibt einen ersten Vorgeschmack auf die COP11-Konferenz im November – und es ist ein Schlag ins Gesicht aller, die auf faktenbasierte Entscheidungen gehofft hatten. Trotz der offenen Appelle von Ländern wie Neuseeland, Japan oder den Philippinen bleibt das Thema Schadensminderung außen vor. Im Gegenteil: Der Entwurf bezeichnet Harm Reduction sogar wörtlich als „Narrativ der Tabakindustrie“. Eine absurde Verdrehung der Realität, die alle wissenschaftlichen Erkenntnisse ignoriert.
Michael Landl von der World Vapers‘ Alliance bringt es auf den Punkt: Die WHO bringt Millionen ehemaliger Raucher zum Schweigen – Menschen, deren Leben durch E-Zigaretten verbessert wurde. Man muss es so hart sagen: Wer Daten ignoriert, um politische Machtspiele zu fĂĽhren, begeht institutionellen Verrat an der öffentlichen Gesundheit.


🇵🇭 Philippinen – Caphra fordert Neuausrichtung der Gesundheitspolitik

Während die WHO die Augen verschließt, spricht die Asia-Pacific Coalition of Tobacco Harm Reduction Advocates eine klare Sprache. Nach der Wiederernennung von Gesundheitsminister Teodoro Herbosa fordert Caphra einen Neuanfang. 16 Millionen Raucher leben auf den Philippinen – und viele von ihnen glauben fälschlicherweise, dass Nikotin krebserregend sei.
Caphras Vertreterin Clarisse Yvette Virgino stellt die entscheidende Frage: Will Herbosa weiterhin auf gescheiterte Strategien setzen – oder den Weg frei machen für moderne, lebensrettende Ansätze wie im Vereinigten Königreich?


🇺🇸 USA – Aromenverbote als gefährlicher Bumerang

Ein Bericht der Tholos Foundation warnt eindringlich: Aromenverbote treiben erwachsene Ex-Raucher zurück in die Arme der Tabakindustrie oder auf den Schwarzmarkt. Über 80 % der Dampfer nutzen fruchtige oder süße Aromen – nicht aus Jux, sondern weil sie funktionieren.
Die Autoren betonen: Wer Aromen verbietet, riskiert eine Umkehr des Fortschritts. Verkaufszahlen für Zigaretten steigen dort, wo das Verbot Realität ist. Was fehlt, sind differenzierte Lösungen: Altersverifikation, spezialisierte Verkaufsstellen – keine pauschalen Verbote, die nur Schaden anrichten.


🇬🇧 Vereinigtes Königreich – Einstiegsthese erneut unter Beschuss

Eine US-Studie will erneut einen Einstiegseffekt zwischen Dampfen und Rauchen bei Jugendlichen festgestellt haben. Doch britische Experten wie Peter Hajek, John Robins und Lion Shahab halten entschlossen dagegen: Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Die Rauchquote unter Jugendlichen in Großbritannien ist historisch niedrig – ein Erfolg, der ohne E-Zigaretten kaum denkbar wäre.
Hajek bringt es auf den Punkt: Wenn Dampfen zum Rauchen führen würde, wäre ein Rückgang von 25 % auf 3 % bei Jugendlichen schlicht unmöglich. Hier zeigt sich einmal mehr: Nicht jede veröffentlichte Studie ist wertfrei – und nicht jede Interpretation seriös.


🇨🇦 Kanada – Dr. Tyndall bricht das Schweigen

Ein echtes Highlight dieser Woche kommt aus Kanada. Dr. Mark Tyndall, Professor für öffentliche Gesundheit, veröffentlicht sein Buch „Vaping: Behind the Smoke and Fears“. Und es ist ein Frontalangriff auf die systematische Verteufelung der E-Zigarette.
Tyndall war lange als Direktor im Zentrum für Krankheitskontrolle tätig – und wurde zum Verfechter der E-Zigarette, nachdem drei seiner Patienten an rauchbedingten Krankheiten verstarben. Seine Botschaft ist klar: Die Welt muss aufhören, Risiken zu übertreiben und Chancen zu ignorieren. Über eine Milliarde Menschen könnten vom Dampfen profitieren – wenn man sie nur ließe.


🇳🇵 Nepal – Maßnahmen gegen Rauchen in der Öffentlichkeit

Während viele Länder um Schadensminderung ringen, setzt Nepal weiterhin auf Strafmaßnahmen. Ab August drohen Geldstrafen für das Rauchen in öffentlichen Räumen. Parallel dazu sollen Tabakverpackungen mit 100 % bebilderten Warnhinweisen versehen werden.
Ein Ansatz, der abschreckend wirken mag – aber wenig differenziert ist. Ob solche Maßnahmen langfristig helfen, bleibt fraglich. Denn Verbote ohne Aufklärung sind selten nachhaltig.


Mein Fazit:

Diese Woche war ein Spiegelbild der weltweiten Doppelmoral. Dort, wo Fakten unbequem sind, werden sie ignoriert. Und dort, wo Mut zur Wahrheit besteht, kämpft man gegen Windmühlen.
Doch es sind genau diese mutigen Stimmen – von Dr. Tyndall bis zu den Experten aus London –, die mir Hoffnung geben. Der Kampf um Aufklärung ist noch lange nicht vorbei. Und jede Woche wie diese macht deutlich: Er ist wichtiger denn je.

Thomas Frohnert aka Steamshots ist leidenschaftlicher Dampfer, Technik-Enthusiast und Betreiber von steamshots.de. Seit über zehn Jahren setzt er sich intensiv mit dem Thema Dampfen und Harm Reduction auseinander. Auf seinem Blog teilt er fundierte Einblicke, ehrliche Reviews und praxisnahe Tipps rund um Aromen, Hardware und aktuelle Entwicklungen der Branche. Sein Ziel: Aufklärung ohne Hype – sachlich, verständlich und mit einem persönlichen Touch.

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