🌍 DIE DAMPF-WELT vom 10. bis 16. August 2025
Zwischen Repression, Realitätsverweigerung und leisen Fortschritten
Weltweit überschlagen sich die Ereignisse rund um Regulierung, Repression und ideologische Grabenkämpfe. Ich habe für euch die wichtigsten Entwicklungen zusammengetragen, analysiert und bewertet. Und eines sei vorab gesagt: Der Kampf um Schadensminderung bleibt eine Gratwanderung.
🇺🇸 USPS stoppt Versand unautorisierter Vapes
Die US-amerikanische Postbehörde USPS hat mehreren Großhändlern, darunter auch Demand Vape, den Versand nicht-FDA-autorisierter Vapes untersagt. Der Schritt ist Teil einer repressiven Welle, die aktuell über die USA rollt. Kurios: Das Verbot spielt ausgerechnet den großen Tabakkonzernen in die Karten, deren eigene Produkte FDA-Zulassungen besitzen. Wieder einmal zeigt sich: Regulierung, die angeblich dem Schutz der Jugend dient, fördert letztlich den Marktzugang für die größten Player – auf Kosten kleiner Anbieter und vor allem der Konsumentenvielfalt.
🇦🇺 Australien: Rekordrazzia an der Gold Coast
In Australien wurden in der Region Gold Coast mehr als 25.000 illegale Vapes bei einer Großrazzia beschlagnahmt. Die australische Regierung setzt weiter auf harte Repression, während sich die Lager für illegale Ware füllen und der Schwarzmarkt boomt. Besonders pikant: Parallel werden neue Überwachungsprogramme finanziert, mit denen Kontrolleure in Schulen, Geschäften und auf öffentlichen Plätzen patrouillieren sollen. Die Frage, ob Repression jemals eine erfolgreiche Anti-Sucht-Strategie war, stellt sich offenbar niemand mehr.
🇬🇧 UK: Verbot von Einweg-Vapes offiziell in Kraft
Im Vereinigten Königreich ist das bereits beschlossene Verbot von Einweg-Vapes nun offiziell in Kraft. Ziel sei der Jugendschutz und die Reduktion von Plastikmüll, heißt es aus Regierungskreisen. Doch der Widerstand wächst. Viele Konsumenten berichten bereits über steigende Preise, minderwertige Schwarzmarktware und Rückfälle zum Tabak. Einmal mehr wird sichtbar: Verbote ohne sinnvolle Alternativen treffen am Ende nicht die Jugend, sondern die, die bereits erfolgreich umgestiegen sind.
🌐 Internationale Schlupflöcher: Marketing via Social Media
Trotz Werbeverboten in vielen Ländern gelingt es immer mehr Marken, junge Konsumenten via TikTok, Instagram & Co zu erreichen. Der Trick: Internationale Konten, Lifestyle-Kampagnen, Sponsoring von Influencern. Während klassische Werbung streng reguliert ist, floriert das Schattenmarketing. Diese Entwicklung zeigt exemplarisch: Repressive Gesetze erzeugen keine Klarheit, sondern verschieben den Markt in intransparente Grauzonen.
🇺🇸 USA: AMA fordert Komplettverbot nicht-autorisierter Vapes
Die American Medical Association hat ein generelles Verbot aller nicht-FDA-autorisierter Dampfprodukte gefordert. Die Begründung: Gesundheitsrisiken und Abhängigkeitspotenzial. Dass gerade diese Produkte es sind, mit denen Millionen Raucher den Ausstieg geschafft haben, wird ignoriert. Es ist das bekannte Muster: Statt pragmatisch auf Schadensminderung zu setzen, wird mit der großen Verbotskeule hantiert.
🇺🇸 North Carolina: Bundesstaat im regulatorischen Ausnahmezustand
Im US-Bundesstaat North Carolina wurde ein neues Gesetz erlassen, das nur noch den Verkauf von Produkten erlaubt, die eine FDA-Zulassung besitzen. In der Praxis bedeutet das: Viele beliebte Marken verschwinden aus den Regalen, Konsumenten weichen auf andere Bundesstaaten oder den Schwarzmarkt aus. Die Vapor Technology Association (VTA) hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Klar ist: Diese neue Form von Prohibition zerstört funktionierende Umstiegsmodelle.
🇦🇪 Dubai: Nachhaltigkeit auf der World Vape Show
Auf der World Vape Show in Dubai lag der Fokus in diesem Jahr auf Recycling und Umweltschutz. In Kooperation mit Unternehmen wie Smucci und Enviroserve wurde eine Aufklärungskampagne gestartet, die Konsumenten zu nachhaltiger Entsorgung animieren soll. Gerade in einer Zeit, in der Einwegprodukte weltweit in die Kritik geraten, ist das ein wichtiges Signal: Schadensminderung muss auch ökologisch gedacht werden.
🇨🇭 Schweiz: Regionen verschärfen Regeln für Einwegprodukte
In den Kantonen Jura und Wallis gilt seit Oktober ein Verkaufsverbot für Einweg-Vapes. Auch national gibt es Überlegungen, das Verbot auszuweiten. Schon jetzt dürfen keine Produkte an Minderjährige verkauft werden. Der Druck auf die Branche wächst auch in der Schweiz – wenn auch differenzierter als in Australien oder den USA. Der Dialog mit Stakeholdern und Konsumenten scheint zumindest noch möglich.
🇪🇸 Spanien: Rauchverbot an Stränden auf dem Vormarsch
In Katalonien soll das bestehende Rauchverbot auf Barterrassen und Universitäten nun auch auf Strände ausgeweitet werden. Begründet wird dies mit Umweltschutz und dem Schutz vor Passivrauchen. Dabei bleibt unklar, ob auch E-Zigaretten betroffen sind. Barcelona hatte bereits 2022 ein entsprechendes Verbot erlassen, allerdings kaum kontrolliert. Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussion in Spanien differenziert geführt wird – mit Blick auf die Unterschiede zwischen Rauchen und Dampfen.
🇺🇿 Usbekistan: Das traurige Lehrbeispiel der Prohibition
In Usbekistan zeigt sich, wohin repressive Tabakpolitik führen kann: 30.000 Todesfälle pro Jahr, konstant hohe Raucherquoten und ein florierender Schwarzmarkt. Der Vergleich mit Schweden, wo durch harm-reduction-orientierte Politik die Raucherquote auf unter 5 % gesunken ist, wirkt wie ein Schlag ins Gesicht jeder prohibitionsfreundlichen Regierung. Trotz dieser Daten erwägt Usbekistan neue Verbote für E-Zigaretten und Nikotinbeutel. Experten fordern ein radikales Umdenken.
Fazit:
Die vergangene Woche hat einmal mehr gezeigt, wie tief die ideologischen Gräben verlaufen. Während einige Länder auf harte Verbote setzen, gibt es erste Initiativen für mehr Nachhaltigkeit und Dialog. Klar ist aber auch: Der Ruf nach sinnvollen, pragmatischen Lösungen wird lauter. Und je stärker sich Repression als Sackgasse entpuppt, desto deutlicher wird: Schadensminderung ist kein Schimpfwort – sondern eine Chance.