🌍 Die Dampf-Welt vom 22. bis 28. Juni 2025: Studien, Proteste, Verbotsfantasien und Realitätscheck

Diese Woche bringt Licht und Schatten. Während in den USA endlich wissenschaftliche Aufklärung zum sogenannten „Gateway-Effekt“ betrieben wird, trommeln europäische Gesundheitsminister fĂĽr härtere MaĂźnahmen. Proteste, politische Ränkespiele und wirtschaftliche Interessen – einmal mehr zeigt sich: Die Fronten rund ums Dampfen sind verhärtet wie nie.


🇺🇸 USA – Studie widerlegt den Einstiegseffekt

Ein Hoffnungsschimmer für alle, die sich seit Jahren gegen falsche Narrative wehren: Eine neue Studie aus den USA zeigt klar, dass Jugendliche nicht durch E-Zigaretten zum Rauchen gebracht werden – ganz im Gegenteil. Die Forschung von Selya, Kim und Niaura mit über 7.700 Jugendlichen zeigt: Der Weg vom Rauchen zum Dampfen ist wahrscheinlicher als umgekehrt. Beide Verhaltensweisen hängen mit allgemeinen Risikofaktoren zusammen, wie etwa Alkohol- oder Cannabiskonsum, nicht aber mit einer Kausalität. Die Autoren fordern eine Wende in der Präventionspolitik: mehr Fokus auf psychische Gesundheit und familiäre Kontexte – weniger ideologisch geprägte Panikmache. Eine Ohrfeige für die WHO & Co.


🇮🇪 Irland – Dampfer schweigen laut auf WHO-Konferenz

Mit Klebeband über dem Mund protestierten Aktivisten der World Vapers’ Alliance auf der Weltkonferenz zur Tabakkontrolle in Dublin. Das Statement: Verbraucher werden bewusst ausgeschlossen, obwohl es um ihre Gesundheit geht. Michael Landl von der WVA kritisiert die WHO scharf – insbesondere deren Pläne, Aromen zu verbieten. „Lösungen, die Leben retten, werden geopfert – für Symbolpolitik.“ Der Appell an die Politik: Stellt die Stimmen der Betroffenen endlich ins Zentrum, bevor ihr weiteren Schaden anrichtet.


🇬🇧 Großbritannien – Chinesische E-Zigaretten fluten den Markt

Durch US-Zölle von bis zu 60 % verliert die chinesische E-Zigarettenindustrie einen ihrer größten Absatzmärkte – und sucht neue Wege. Der Guardian berichtet, dass nun Großbritannien ins Visier gerät: Billigware, meist Einwegprodukte, könnte bald in Massen auf den britischen Markt drängen. Die logische Folge von Handelskriegen und fehlender europäischer Produktionsalternative. Während Politiker auf Verbot setzen, verlagert sich die Realität längst in andere Bahnen.


🇮🇩 Indonesien – Wissenschaft trifft Realität auf Schadensminderungskonferenz

In Bandung fand die erste Asien-Pazifik-Konferenz zu Rauchreduktion statt – organisiert von Coehar. Mit dabei: Wissenschaftler, Politiker, Mediziner. Die Botschaft: Ein rationaler, faktenbasierter Umgang mit dem Rauchen ist möglich – und dringend nötig. Riccardo Polosa und sein Team präsentierten Projekte wie die Replica-Studie und die Smile-Studie – konkrete Beweise, wie der Umstieg auf Alternativen positive Effekte hat. Ein Kontrastprogramm zur Politik der WHO, die weiter den Holzhammer schwingt.


🇪🇺 EU – Zwölf Mitgliedstaaten trommeln für neue Verbotswelle

Beim EPSCO-Rat in Luxemburg wurde Druck gemacht: Zwölf Länder fordern eine radikale Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie. Belgien will am liebsten gleich alle E-Zigaretten verbieten, Slowenien klagt über mangelnde EU-Koordination. Nur die Tschechische Republik mahnt zur Besonnenheit und warnt vor Kollateralschäden für erwachsene Raucher. Die EU-Kommission zeigt Verständnis, verweist aber (noch) auf nationale Verantwortung. Der Geist der Prohibition geht wieder um – doch die Frage bleibt: Wird diesmal jemand die Fakten berücksichtigen?


🇩🇪 Deutschland – Berlin plant Rauchverbot nach Frankreich-Modell

Berlin liebäugelt mit einem umfassenden Rauchverbot im öffentlichen Raum – nach französischem Vorbild. Strände, Parks, Bushaltestellen: Schluss mit Qualm. Doch was ist mit E-Zigaretten? Bisher sind sie außen vor, doch angesichts der Äußerungen des Bundesgesundheitsministers – der erneut Rauchen und Dampfen gleichsetzt – ist Vorsicht geboten. Und während SPD und Grüne an der Symbolpolitik schrauben, ignorieren sie die Unterschiede zwischen Tabak und weniger schädlichen Alternativen.


🇫🇷 Frankreich – Deutsche Forschung stellt Rauchverbot infrage

Spannenderweise kommt Kritik am neuen französischen Rauchverbot aus Deutschland. Die Rockwool Foundation in Berlin warnt davor, dass solche Verbote nur zu mehr Rauchen in privaten Räumen führen – etwa Wohnungen oder Autos – und damit vor allem Kinder stärker belasten. Der Ökonom Jérôme Adda sieht in Steuerpolitik einen besseren Hebel. Und wir fügen hinzu: Der Übergang zum Dampfen wäre die intelligentere Lösung – wenn man ihn denn politisch zulassen würde.


🎯 Fazit

Diese Woche zeigt: Der Wind weht rau. Doch wer genau hinschaut, erkennt, dass immer mehr Stimmen wissenschaftliche Vernunft einfordern. Studien wie jene aus den USA, Stimmen wie jene aus Indonesien oder von deutschen Ökonomen – sie alle sagen: Pauschale Verbote schaden. Und sie nützen nur jenen, die Angst säen oder wirtschaftlich profitieren. Es ist höchste Zeit, die echten Lösungen ins Zentrum zu stellen: Aufklärung, Risikodifferenzierung – und eine Politik, die den Menschen dient, nicht ihrer eigenen Moralagenda.

Thomas Frohnert aka Steamshots ist leidenschaftlicher Dampfer, Technik-Enthusiast und Betreiber von steamshots.de. Seit über zehn Jahren setzt er sich intensiv mit dem Thema Dampfen und Harm Reduction auseinander. Auf seinem Blog teilt er fundierte Einblicke, ehrliche Reviews und praxisnahe Tipps rund um Aromen, Hardware und aktuelle Entwicklungen der Branche. Sein Ziel: Aufklärung ohne Hype – sachlich, verständlich und mit einem persönlichen Touch.

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